Kniefall

Crises

Dabei seit: 15.02.2016
Beiträge: 1.003
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Jean-Michel Jarre allgemein |
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(Vorneweg: ich konnte keinen allgemeinen Thread zu JMJ finden - falls es den gibt, bitte diesen Beitrag verschieben, danke)
Ich hörte gestern mal wieder Oxygene, bis Track 5 etwa hab ich durchgehalten.
Ich kann mit den meisten Stücken nix anfangen - mir fällt da sofort eine "singende Säge" ein, die bald zur Nervensäge wird.
Auf iTunes hab ich anschließend auch nichts gefunden, was mich anspricht.
Habe ich nicht das richtige Album?
Hier gibt es viele Fans - gibt es auch "Verächter"?
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22.09.2017 08:21 |
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Oldfield
endings are just beginnings
   

Dabei seit: 05.06.2007
Beiträge: 2.854
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Hier, ich...
Nachdem es mir vor allem zu Schulzeiten sehr häufig passiert ist, dass die Leute an Jarre gedacht haben, wenn ich von Oldfield erzählt habe, habe ich mir irgendwann mal Oxygene 1 bis x angehört - und fand es einfach nur langweilig.
Das Konzert in Nürnberg war dagegen cool, aber das war halt nicht nur Oxygene und außerdem mit fetter Lichtshow und großer Anlage (ich habe es noch nirgendswo anders erlebt, dass die Hosenbeine flattern, wenn der Bass einsetzt!).
MfG Tim
__________________ Herr Präsident, wir kenn' nur eine Sprache und diese Sprache, die heißt Musik! (Falco in ''The Sound of Musik'')
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22.09.2017 08:43 |
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Ecki
Exposed

Dabei seit: 14.06.2009
Beiträge: 244
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Verächter bin ich nicht. Ich kann auch nicht seine Stellung als Synthesizer- oder Elektronik-Pionier beurteilen. Aber ein paar Scheiben stehen schon im Regal.
JMJ ist für mich so ein "50% Musiker": Hälftig ist ein Album wunderschön - die andere Hälfte reicht da bei weitem nicht ran, enttäuscht geradezu.
Beispiel Oxygene:
Titel 1,2,4 gehören zur ersten Hälfte, 3,5,6 zur zweiten. 3 kann ich tolerieren (relativ kurz, Ausklang der ersten, sonst sehr starken LP-Seite). 5 ist einfach nur todlangweilig, 6 startet mit einer wunderschönen Melodie, die aber viel zu oft einfach nur wiederholt wird.
Was mir gerade an den frühen Alben sehr gut gefällt, ist der Sound der verwendeten Instrumente (für mich das goldene Keyboard-Zeitalter).
Ein Gegenbeispiel für ein sehr langes Stück, in dem sich fast nichts tut, das mich aber trotzdem bestens bei Laune hält: Das Titelstück von "Waiting For Cousteau".
Im Zeitalter der Playlisten fällt da schon einiges an sehr guter Musik ab.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Ecki: 22.09.2017 09:17.
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22.09.2017 09:17 |
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Sunjammer
einfach nur da
     

Dabei seit: 21.05.2002
Beiträge: 4.887
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Ich bin da auch gemischter Ansichten....mit Oxygene konnte ich nie was richtig anfangen, Equinoxe fand ich dagegen gut. Auch Rende-z-vouis ist echt nach meinem Geschmack.
Sessions 2000 löst bei ir dagegen Agressionen aus......also gaaaanz unterschiedlich
Das Konzert in Nürnberg dagegen empfand ich genau wie Tim....
__________________ "Geld allein macht nicht glücklich. Man muss schon Zoigl davon kaufen"
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22.09.2017 10:51 |
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XTW
Amarok
 
Dabei seit: 20.10.2015
Beiträge: 2.064
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Eckis Beitrag kann ich überwiegend zustimmen. Ich besitze alle Studioalben von "Oxygene" bis "Metamorphoses" sowie einige Compilations und Live-Alben. Danach habe ich an seiner Musik die Lust gänzlich verloren.
Teilweise tollen Titeln steht eine etwa gleich große Menge an Murks gegenüber. Jarres Manko war immer, dass er gute Ideen variationslos bis zum Erbrechen wiederholt hat - ein Punkt, bei dem ihm Oldfield Lichtjahre voraus ist.
In einem Punkt muss ich Ecki allerdings vehement widersprechen: Es gehört schon eine gehörige Portion Unverfrorenheit dazu, ein 47-minütiges Nichts wie "Wating For Cousteau" zu veröffentlichen.
Mit "Rendez-Vous" und "Chronologie" kann ich aus heutiger Sicht am meisten anfangen.
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22.09.2017 12:42 |
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Für mich wird um Jarre - ähnlich wie mit Schiller - ein viel zu großer Hype veranstaltet.
Ich höre mir da lieber Kitaro an, was elektronische Musik betrifft. Zwar nicht pure Elekronik, aber trotzdem:
https://www.youtube.com/watch?v=rFA8eqleqTY
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22.09.2017 15:16 |
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thomas w
Crises

Dabei seit: 10.12.2006
Beiträge: 1.379
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für mich immer noch sehr schön die DVD Live in China. Damals mit neuer 5.1 Anlage und Beamer... Immer noch schön anzuschauen. Hier eine Kostprobe.
Ansonsten kann ich nur bestätigen, Nürnberg- das war schon toll.
__________________ Passion never dies. It grows.
Stay Hungry and Strong
(Paul Millns)
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22.09.2017 15:21 |
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thomas w
Crises

Dabei seit: 10.12.2006
Beiträge: 1.379
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Zitat: |
Original von thomas w
für mich immer noch sehr schön die DVD Live in China. Damals mit neuer 5.1 Anlage und Beamer... Immer noch schön anzuschauen. Hier eine Kostprobe.
Ansonsten kann ich nur bestätigen, Nürnberg- das war schon toll.
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edit: Hier ab 57:50 spielt er die (echte) TB
__________________ Passion never dies. It grows.
Stay Hungry and Strong
(Paul Millns)
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22.09.2017 16:10 |
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Tarantoga
Administrator
     

Dabei seit: 23.01.2003
Beiträge: 2.349
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Zitat: |
Original von Shadow on the Wall
Für mich wird um Jarre - ähnlich wie mit Schiller - ein viel zu großer Hype veranstaltet.
Ich höre mir da lieber Kitaro an, was elektronische Musik betrifft. Zwar nicht pure Elekronik, aber trotzdem:
https://www.youtube.com/watch?v=rFA8eqleqTY |
... so können die Geschmäcker auseinander gehen.
Ich finde, JMJ und Schiller dürfte man gar nicht in einem Atemzug nennen. Denn Jarre ist ein Genie und Schiller im Vergleich dazu nur ein müder Interpret, der auf langweilige Art und Weise diversen Trends und Sounds folgt.
Und Kitaro! Also im Ernst: Da höre ich noch lieber die singenden Geigen von Mantovani. Kitaro ist in meinen Ohren Kitsch pur, unerträglich schmalziges Zeugs.
Aber wie gesagt, ist eben alles Geschmacksache und das ist ja auch gut so.
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22.09.2017 16:24 |
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kaktus unregistriert
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Jarre ist auch für mich ein Genie. Vor allem aufgrund seiner Wandlungsfähigkeit in seinem Gesamtwerk.
Die Collaborations mit anderen Musikern bei Elektronica 1 und 2 unterstreichen das nochmal.
Besonders genial finde ich sein "Zoolook", "Rendez-vous" sowie "Revolutions" Part 1 bis 3 inklusive Ouverture.
Seine Oxygene-Trilogie müßte man insgesamt bewerten, womit ich mich derzeit noch schwer tue, da ich noch zu sehr auf "Oxygene 3" fixiert bin...
Von all seinen grandiosen Live-Auftritten in Paris, Houston, Hongkong, Danzig, Moskau, Gizeh usw. oder z.B. zuletzt am Toten Meer in Israel ganz zu schweigen, von denen ich auch nur Videos kenne und wenig Tonkonserven habe...
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23.09.2017 03:20 |
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Trajan64
The Hand


Dabei seit: 12.02.2002
Beiträge: 1.785
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Jarre ist für mich zweifellos ein toller Musiker aber zum Genie reicht es meiner Meinung nicht. Oldfield ist es in meinen Augen, aber und nicht nur deshalb, weil er irre viel Instrumente beherrscht, klänge kreiert und eine ziemliche Bandbreite von Arrangements erschaft. Nicht nur das sondern auch die Videotechnik hat er erlernt, und eine Vision von einem Computerspiel umgesetzt.
Das erste Album Oxygene finde ich bis heute immer noch ganz toll, allein schon wegen meinen Erinnerungen an damals. Die Nachfolgenden Alben haben dann aber meiner Meinung nach immer etwas nachgelassen. Concerts in China war vom feinsten und Zoolook mit den ganzen Stimmensamples war mal was erfrischend neues.
Wer für mich aber nach Oldfield wirklich genial ist, ist Vangelis. Seine Spielweise, Kompositionen und sein Technisches Verständnis für Hardware und die Umsetzung seiner Ideen sind für mich beispiellos. So wie ein Maler seine besten Farbtöne mischt, so kreiert Vangelis seine Sounds.
Aber Soundkreationen haben alle gemeinsam, Oldfield, Jarre und Vangelis. Und das macht meiner Meinung nach einen guten Musiker aus.
__________________ "Seid neugierig, und wie schwer auch immer das Leben scheinen mag, so gibt es doch immer etwas, das ihr tun und worin ihr erfolgreich sein könnt. Es kommt darauf an, nicht aufzugeben."
-Stephen Hawking-
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Trajan64: 23.09.2017 11:35.
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23.09.2017 11:34 |
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christian_k
Five Miles Out
   

Dabei seit: 28.11.2005
Beiträge: 810
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Ja Frank, da stimme ich zu 100% zu.
"Concerts in China" ist einfach genial und ich frage mich immer, wie
man das alleine live spielen konnte. Diese Live-Atmosphäre ist einfach
einzigartig.
Vangelis ist noch eine Steigerung, insbesondere "Mythodea" hat es mir
angetan.
__________________ Hier mal reinhören:
Timeless Illusions und Teil 2: Timless Illusions 2 und Opus 3
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23.09.2017 12:34 |
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anorak
Administrator
     
Dabei seit: 09.02.2002
Beiträge: 5.322
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Ich mag Jarres frühe Alben, Oxygene 2 war für mich eine Enttäuschung, aber zwischendurch gab es die für mich gute Revolutions. Electronica 1 & 2 fand ich klasse! Oxygene 3 hat mich versöhnt, und mich zu der Erkenntnis gebracht, dass ich ein Fan von ihm bin, und immer war. Und, oh Wunder, es sind die warmen elektronischen Klänge, die mir so sehr gefallen.
Revulotionär und spektakulär waren immer seine Konzerte, niemand hat etwas so Großartiges geschafft, wie er. Laser- und Leinwandprojektionen, er hat komplette Stadtteile illuminiert und in die Musik einbezogen. Das ist Kunst, ohne Zweifel, und daran sollte er meiner Meinung nach auch gemessen werden. Als Performance Künstler, der audiovisuelle Klanglandschaften in ganz großem Stil malt. Dafür liebe ich ihn. London, Gizeh, etc.
Das ist toll: Rendez-Vouz II.
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23.09.2017 13:31 |
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Kniefall

Crises

Dabei seit: 15.02.2016
Beiträge: 1.003
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Weia, sehr pompös!
Aber live bestimmt auch sehr eindrucksvoll. Ja, mit Licht und Farbe, als "Gesamtkunstwerk" verstehe ich das schon besser.
Btw, Jarre sieht da sehr jung aus, wann war das? (2009 hochgeladen, aber das sagt ja nicht unbedingt was)
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23.09.2017 14:01 |
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anorak
Administrator
     
Dabei seit: 09.02.2002
Beiträge: 5.322
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Nun, er sieht auch heute noch jung aus
. Da ist er 68 Jahre jung:
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23.09.2017 14:11 |
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Kniefall

Crises

Dabei seit: 15.02.2016
Beiträge: 1.003
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Tres francais
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23.09.2017 15:38 |
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Skorpi1211
Incantation
Dabei seit: 27.06.2010
Beiträge: 106
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JMJ hat die Synthesizer Musik mitgeprägt.
Pioniere waren da sicher in erster Linie Kraftwerk.
Aber gerade in diesen Jahren gab es einige, die eben das neue mitgeprägt haben.
Alan Parson gehört hier auch an vorderster Front.
Es gibt tolle Sachen von JMJ, gerade die Live in Peking ist hier hervor zu heben,
Leider hat er kein Konzert der letzten Jahre auf BR in Mehrkanal herausgebracht.
Ich war in London beim Konzert 10/10/10 am 10.10.2010 das im 20.10Uhr anfing... Gibt's auf Youtube.
Genial,
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23.09.2017 17:45 |
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Tarantoga
Administrator
     

Dabei seit: 23.01.2003
Beiträge: 2.349
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Zitat: |
Original von Kniefall
Tres francais
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Kann man nicht besser ausdrücken! Wirklich beneidenswert
Und mein Kommentar mit dem "Genie" war natürlich mit Absicht ein bisschen zu sehr auf den Punkt gebracht.
Aber, wenn man überhaupt zustimmt, dass es so etwas wie "Genies" gibt, wer könnte dann eins sein, wenn nicht ein Musiker, der ein Genre mehr oder weniger erschaffen und ihm dann bis heute seinen prägenden Stempel aufgedrückt hat?
Und dann, wie anorak sehr schön beschreibt, die Konzerte. Kein anderer Musiker hat jemals solche gewaltigen Klang- und Lichtkulissen geschaffen.
Und nicht zuletzt auch seine Power und sein Durchhaltevermögen. Als er vor zwei Jahren mit fast 70 noch mal kurz mit den Electronica-Alben um die Ecke kam. Wow, damit hätte doch keiner mehr gerechnet. Und das was ja keine altersmilde Retrospektive, sondern wieder etwas (zumindest für ihn) komplett Neues. Dazu mal eben zwei, drei Welt- bzw. Europatourneen mit einer Agilität und Power auf der Bühne, die andere Musiker schon mit Ende 20 nicht mehr hinbekommen.
Ich sag ja nicht, es kann nur einen geben! Aber, wenn es musikalische Genies gibt, ist Jarre ganz sicher eines davon.
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24.09.2017 13:53 |
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XTW
Amarok
 
Dabei seit: 20.10.2015
Beiträge: 2.064
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Ich habe Jarre nie live erlebt, sondern lediglich ein paar Live-Mitschnitte gesehen. Sicher sind das teilweise beeindruckende Technikschauen, allerdings sagen sie nichts über die musikalische Substanz aus.
Mit etwas Bösartigkeit kann man auch sagen: Effekthascherei und große Gesten sollen mangelnde Substanz kaschieren.
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24.09.2017 14:08 |
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