anorak
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Maggie Reilly - Heaven Sent (Rezension, VÖ Oktober 2013) |
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Vor ein paar Tagen habe ich ein Vorab-Exemplar von Maggie Reillys neuem Album, "Heaven Sent", bekommen. Neugierig, wie ich bin, die CD kurzerhand aus dem Cellophan befreit (das Pappcover ist wertig, schön anzusehen, und auch anzufassen), und in den Player geworfen.
In der Stimmung kommt es herbstlich daher, es ist von der Gesamtstimmung etwas ruhiger, auch wenn es ein oder zwei Ausreisser gibt.
Den Anfang macht ein poppiges, modernes Stück, mit bekannten Elementen wie kurz spielende Streicher, und keltischen Blasinstrumenten. Gleichzeitig unterkühlt, aber mit einer klassischen Gitarre warm unterstrichen. Und es reisst irgendwann mit. Gefolgt wird es vom Titelstück "Heaven Sent", welches Ende der 80er von Stock, Aitken & Waterman geschreiben sein können, ich verstehe nicht, daß man das als Titelstück wählen konnte.
"Juliette", die aktuelle Single, ist da schon gefälliger. Vertrackt, knackig, poppig, und glänzt mit durchdachten Passagen. Gefällt mir. Pop as Pop can. Danach folgt eine wunderschöne Ballade, "Cold The Snow Clad Mountain", sehnsüchtig, mit einer schön fließenden kleinen Rockeinlage, und Gitarre. Da passt alles. Rund. Der Text dreht sich um eine unerfüllte Liebe.
Gefolgt wird das von einem Stück (Leanan Sidhe), das keltisch angehaucht, und sehr träumerisch ist. Ja, traurig. Schön traurig. Eines meiner Favoriten. Nun kommt das melancholische, pianolastige, von Gitarre begleitete "If". Beide haben kein versöhnliches Ende, sagt mir mein Gefühl. Passt zu der Stimmung der Jahreszeit, daß schöne Dinge oftmals vergänglich sind.
Ein Highlight ist "Break Of Day", welches mich an die Arrangements von Evanescence erinnert. Verspielt, elektronisch, rockig, hymnisch. Genau mein Fall! Weiter gehts mit "Judas Kiss", welches wunderbar vertrackt ist. Toller Popsong. Erinnert mich ein wenig an die späten Abba.
"Fare Thee Well" kommt mir sehr bekannt vor. Es ist kitschig, aber das darf es. "One Autumn Day" kommt als keltischer, leicht hymnischer Marsch daher, romantisch, und Fernsucht erzeugend. Schön, und kurz.
"Not Your Fathers Son" ist mir persönlich ein klein wenig belanglos, aber Maggies Stimme macht es wett. Den Abschluss bildet "Where The Heart Lies", welches seicht anfängt, um dann mit einem sehnsüchtigen, hmynischen Refrain aufzuwarten. Genau so endet das Stück auch. Sehr schön!
Das Album ist insgesamt hervorragend arrangiert und instrumentiert, und Maggies Glockenstimme erhellend, wie wir sie kennen. Die musikalische Qualität halte ich für durchwachsen, aber ich bin wirklich überrascht, welche Eingängigkeit und Schnörkel manche Sachen darauf haben, und die durchdacht sind. Nicht nur seichte Kost, sondern durchaus auch Songs, die mein verwöhntes, altes Rockerherz umarmen können.
Anspieltipps: Cold The Snow Clad Mountain, Judas Kiss, Break Of Day, Where The Heart Lies
Maggie Reilly - Heaven Sent
Red Berry Records
VÖ in Deutschland am 18.10.2013
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