ralle
Amarok
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Roger Chapmann live in Oldenburg |
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Hier ein Bericht über ein Konzert von RC aus der regionalen Nordwest-Zeitung.
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Dampflokomotive in voller Fahrt
Der 65-jährige britische Sänger kam diesmal ohne Allüren aus. Er stellte mehrere Stücke seines neuen Albums vor.
von Matthias Mineur
Oldenburg - So also sieht das aus, wenn Roger Chapman gute Laune hat: Er grinst spitzbübisch in sich hinein, tänzelt vor dem Mikrofonständer, feuert seine Mitmusiker an, scherzt mit dem Publikum über sein patschnass geschwitztes Hemd und schließt genussvoll die Augen, wenn seine Band zu solistischen Höhenflügen ansetzt.
Man kennt den exzentrischen Briten auch ganz anders. Bei einem Auftritt im Oldenburger "Ede Wolf", irgendwann Anfang der 90er Jahre, zertrümmerte er wutentbrannt ein Keyboard, weil ihm die Klänge des Instruments missfielen.
Zwei Jahre später in Hamburg zettelte er öffentlich einen Streit mit seinem Schlagzeuger an, der seiner Meinung nach zu zäh und ungenau gespielt hatte. Aber in Oldenburg ist alles im Lot. Also lächelt "Chappo" und singt.
Der Mann kann zu Recht entspannt sein. Sein neues Album "One More Time For Peace", aus dem er im Staatstheater gleich mehrere Stücke vorstellt, wird in den Medien für seine gelöste Stimmung und große künstlerische Reife gelobt.
Zudem sind seine Mitmusiker allesamt exzellente Einzelkönner. Allen voran Micky Moody, einen mit allerlei Whitesnake-Orden verzierten Gitarristen, der gleich mehrfach Beifall auf offener Szene bekommt. Immer dann, wenn Moody den Bottleneck über seinen Finger stülpt und herzzerreißende Slides hervorzaubert, schließt Chapman seine Augen besonders lange und genießt intensiv.
Es sind nicht allzu viele Stücke, die er seinen Fans an diesem Abend präsentiert. Aber die, die er anbietet, haben es in sich. Entweder sie sind voll prickelnder Intensität oder aber werden derart ausführlich zelebriert, dass sie auch schon mal die Zehn -Minutenhürde reißen. Einer Dampflokomotive gleich sind seine Songs kaum noch zu stoppen, wenn sie erst einmal in Fahrt gekommen sind.
Außerdem gibt es da ja auch noch den Schwenk in seine Vergangenheit mit wahren Perlen der Musikgeschichte. "The Weaver's Answer" stammt beispielsweise noch aus Chapmans Tagen mit der Band Family. Ende der 60er Jahre entstanden, hat die Nummer auch knapp 40 Jahre später nichts von ihrem Flair verloren.
Und auch seine Klassiker "Who Pulled The Night Down" und "Unknown Soldier" gewinnen ebenso wie der Family-Song an Ausdruck und Intensität. Und natürlich kommt ganz am Ende, nachdem das Publikum zu "Shadow On The Wall" aufgestanden ist, um seiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen, die Hymne "Short List", sozusagen "unplugged" zum Mitsingen.
Nahezu zwei Stunden lang hatten Chapman und sein Musikerkollegium zuvor all ihr Können in die Waagschale geworfen, damit sich die Fans aus den bequemen Sesseln des ehrwürdigen Oldenburgischen Theaters erheben. Und obwohl sie dies erst am Ende tun, hat der Brite längst mit diesem Abend Freundschaft geschlossen.
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12.12.2007 19:19 |
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anorak
Administrator
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chappo felst, ich würde das energiebündel auch gern mal hören. danke für den bericht!
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13.12.2007 02:17 |
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Tina
Two dark eyes :-)
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ralle, warst Du denn da? -Und: seit wann finden denn im Theater Rockkonzerte statt?
LG, Tina
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13.12.2007 15:10 |
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ralle
Amarok
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Nee, war leider nicht da. Finde Chappo auch nicht so toll.
Naja, manchmal machen die da solche Events, wohl wegen der tollen Akkustik.
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13.12.2007 17:02 |
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