markm
Crises
Dabei seit: 11.05.2003
Beiträge: 1.086
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Genau.... Tina!!
Eines der grössten Genies, Leonardo da Vinci, hat geforscht bis zum Umfallen. Er ging sogar so weit Leichen zu sezieren, um die menschliche Anatomie zu studieren. Er gibt unglaublich viele Skizzen, die er von seinen Werken gemacht hat ehe er sich an die Endversion gewagt hat.
Gerade da wo die Arbeit "wie aus einem Guss" erscheint, ahnt man nicht wieviel Vorarbeit notwendig war das alles zu erschaffen.
Die Medien heute versuchen nur immer weiss zu machen,dass alles "easy" ist. Bei Deutschland sucht den Superstar oder ähnlichem reichts anscheinend wenn man aus dem Bauch singt...so what.
Klar gibt es unglaubliche Talente, denen Vieles von alleine zufliegt, aber gerade die arbeiten oft noch härter um noch mehr Perfektion zu erreichen. Beispiel: der Pianist Glenn Gould, der sich nach vielen Jahren Live Konzerte nur noch ins Tonstudio zurückzog um an seinen Interpretationen weiter zu feilen.
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20.02.2006 00:21 |
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Altfeld
Crises
Dabei seit: 24.06.2003
Beiträge: 1.154
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Interessant wäre es sicher, Mike mal zu fragen, wie er damals auf das Intro gekommen ist. Ich kann mir gut vorstellen, daß die Grundstruktur mehr "aus dem Bauch heraus" entstand, aber ganz sicher hat er dann tage- oder evtl. wochenlang daran gefeilt, bis es so war, wie wir es alle kennen. Und daß es diese 7/8, 7/8, 7/8, 9/8-Struktur ist, ist wohl mehr "zufällig".
Aber viel wichtiger ist ja, daß wir es so gut finden. Für mich hatte es vom allerersten mal, als ich es hörte, diese unglaubliche hypnotische Wirkung, die mich bis heute fasziniert! Erst später, als ich zufällig mal das Songbook zu TB bekam und es selber am Klavier einstudierte, merkte ich, daß es eigentlich gar nicht sooo kompliziert ist, wie es klingt. Und das ist ja das Geniale, finde ich.
Oder seht ihr das anders?
__________________ Den Meister in echt gesehen und gehört am 26.10.1984, 22.03.1993, 21.06.1999, 21.07.1999, 07.12.2006.
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20.02.2006 01:00 |
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Hausherr
Hergest Ridge
Dabei seit: 17.02.2006
Beiträge: 33
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"Aus dem Bauch" kommt (zumindest bei mir) nur eine kleine Grundidee, die durch Improvisation ensteht ("Hey, das hört sich doch cool an!"). Die wird dann aber öfter gespielt und variiert (
), bis ich eine (oder mehrere) zufriedenstellende Endfassungen habe, die ich dann als Grundstein nehme. Der Rest kommt dann so nach und nach dazu.
Schätze mal, dass Oldfield das mit dem TB-Thema auch so ähnlich gemacht haben wird.
Komplett "aus dem Bauch" schreiben aber meines Erachtens trotzdem einige Künstler: z.B. beim Punk (nicht so kommerzielle Sachen wie Ärzte usw), wo ja meist nur 2-3 Powerchords runtergeschrammelt werden. Man könnte den entsprechenden Musikern ja noch gutwillig unterstellen, dass sie lang dran gefeilt hätten, aber irgendwie erscheint mir das bei diesem Beispiel recht unwahrscheinlich...
Grindcore/Noise etc. wär auch noch so ein Ding.
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20.02.2006 12:26 |
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christian_k
Five Miles Out
Dabei seit: 28.11.2005
Beiträge: 812
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Dieses Thema entwickelt sich ja wirklich toll. Sehr interessant.
Gleich vorab: ich bin nicht der Theoretiker.
Ich kann mir aber vorstellen, daß sehr viele gute Musiker nicht allzu
theoretisch an ihre Kompositionen heran gehen.
Ich brauche zum "Komponieren" jedenfalls ein Tool wie z.B. einen
Software-Sequencer. Derartige Tools sind schon praktisch und
erleichtern einem Laien das kreative Arbeiten.
Da passieren viele Dinge schon automatisch, sodass Pattern-orientierte
Musik mit Variationen ect. relativ leicht zu machen ist.
Aber die Inspiration kommt immer noch vom "Geist" und läßt sich nicht
automatisieren. Wenn man das Technische mit der Inspiration
kombiniert und auch noch ein "echtes" Instrument spielen kann, dann
entstehen auch von "ungelernten" Musikern hörbare Ergebnisse.
Wobei die Diskussion, was einen "echten" Musiker ausmacht, meist
ausartet...
__________________ Hier mal reinhören:
Timeless Illusions und Teil 2: Timless Illusions 2 und Opus 3
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20.02.2006 17:32 |
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kaktus unregistriert
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Zitat: |
Original von Gelöscht
Zitat: |
Original von markm
ansonsten würde man nichts mehr komponieren können...Frage: Wer hat dann die Rechte für eine C-Dur Tonleiter?
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Ich frage mich vor allem: Wie sieht dann die Musikwelt ab dem Jahr 2030 aus? Vor einigen Jahren habe ich mal einen etwas merkwürdigen Artikel gelesen, wonach ein Mathematiker errechnet haben will, daß bis dahin jede mögliche Melodie komponiert worden sein soll. |
Über diese Fragen hatte ich gerade mit meinem Sohn ganz angeregt diskutiert. Wir sind jedenfalls der Überzeugung, daß 2030 nicht das Ende der Fahnenstange sein wird.
Was meint ihr dazu?
Schon die Natur und Technik/Industrie bietet noch solch eine Fülle an Klängen, Geräuschen und "Melodien", die praktisch ein unausschöpfliches Repertoire bedeuten. Man denke nur mal an Mikes "Contents of Aeromodeller's toolbox" bei Amarok...
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21.07.2017 00:09 |
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Tarantoga
Administrator
Dabei seit: 23.01.2003
Beiträge: 2.569
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... na ja, es ist schon etwas dran an der Theorie, dass sämtliche Melodievariationen unserer chromatischen Tonleitern irgendwann mal alle ausprobiert wurden.
Zumindest die die theoretisch mögliche Menge ist schon mathematisch begrenzt. Grenzt man die Varianten noch weiter ein auf Intervalle und Harmonien, die für den westlichen Hörer "angenehm" klingen, ist das Ende der Fahnenstange schnell erreicht.
Andererseits spielen natürlich auch noch weitere Variablen eine Rolle. Wobei Rhythmus und Sound sicher die wichtigsten sind.
Ich denke, es ist kein Zufall, dass im Bereich der Pop- und Rockmusik das Entwickeln "neuer" Beats und Sounds immer wichtiger werden. Oft wichtiger als das Entwickeln neuer Melodien, die es ja kaum noch gibt.
Schaut man sich an, was in den letzten 10 Jahren an "neuen" Instrumenten auf den Markt gekommen ist, stellt man fest, dass es sich dabei fast ausschließlich um Klangsynthese-Instrumente und eben Beat-Generatoren handelt. Eine gewisse Rolle spielen vielleicht auch noch neue Eingabetools wie Chaos-Pad und Co.
Und auch ganz subjektiv betrachtet: Hat jemand von euch in den letzten Jahren im Bereich Pop und Rock mal etwas wirklich Neues gehört? Schaltet man das Radio ein, dudeln da die immer gleichen Songs oder solche, die sich so sehr ähneln, dass man sie kaum noch voneinander unterscheiden kann.
Klar, ab und zu kommt mal jemand mit einem coolen Text. Aber das ist ja dann wieder ein ganz anderes Thema ...
Und noch eine kurze Bemerkung zum Komponieren und wie Komponisten auf ihre Ideen kommen: Man sollte nicht unterschätzen, wie oft ein Instrument oder ein Tool selbst die Ideen "vorgibt". Viele musikalische Ideen entstehen, indem ein Musiker irgendwie auf seinem Instrument "rumdudelt". Dabei kommt einem einfach oft das in die Finger, was sich auf dem jeweiligen Instrument gut greifen oder spielen lässt. Darum bestehen auch die wenigsten Songs aus hochkomplexen Riffs, sondern aus einfach gegriffenen Akkorden, die das jeweilige Instrument von selbst "anbietet". Verstärkt wird das heute noch durch elektronische Instrumente und Effekte, die schon "von ganz alleine" musikalische Dinge tun, die einem selbst vielleicht nie eingefallen wären.
Sehr interessant und exakt zu diesem Thema: Wie Mark Snow das X-Files Thema "komponierte" ...
So ab Minute 2:00 erklärt er, wie das gelaufen ist.
Edit: Typo
__________________ Good afternoon, HAL. How's everything going? - Good afternoon, Mr. Amer. Everything is going extremely well ...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Tarantoga: 21.07.2017 09:24.
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21.07.2017 09:21 |
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anorak
Administrator
Dabei seit: 09.02.2002
Beiträge: 5.322
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Rock 'n Roll wird nie sterben
. Ich für mich habe den eher ruhigen, aber komplexen PostRock entdeckt, der viele alte Elemente mit neuen verknüpft, angefangen bei Wiederholungen von Themen (Schleifen), bis zu Walls of Sounds, die einen mächtig beschäftigen können.
Ein interessanter Ansatz für die Zukunft ist das "Komponieren" von Musik durch Künstliche Intelligenz (KI), das Thema verfolge ich schon sehr lange, und das wird noch richtig spannend: https://m.heise.de/newsticker/meldung/Ku...ch-3772188.html
/OT
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21.07.2017 11:53 |
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Zitat: |
Original von Tarantoga
... na ja, es ist schon etwas dran an der Theorie, dass sämtliche Melodievariationen unserer chromatischen Tonleitern irgendwann mal alle ausprobiert wurden. |
Wo wir dann an einem Punkt ein ganz erhebliches Problem mit unserem Urheberrecht haben werden ... In der jetzigen Form ...
Weil dann an einem Punkt theoretisch das Äquivalent von "Patent-Trollen" Musiker verklagen könnten, sie hätten ihre Melodie geklaut ...
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22.07.2017 13:50 |
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Ist die Anzahl der Musikstücke begrenzt? |
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Was mich immer wieder beschäftigt ist die Frage, ob die Anzahl der Musikstücke begrenzt ist. Also, gibt es irgendwann überhaupt keine neue Musik mehr, ist alles nur noch Wiederholung oder werden wir immer wieder neue Musikstücke hören und uns begeistern?
Ich selbst bin kein Musiker und in der Schule habe ich die Tonleiter gelernt die von c bis c 8 Noten umfasst. Ich finde es aus meiner bescheidenen Laiensicht erstaunlich, dass es tagein tagaus immer neue Lieder komponiert werden und die man bis dato nicht gekannt hat. Wenn ich mich erinnere habe ich vor einigen Jahren irgendwo gelesen, dass die Anzahl begrenzt sei und wir uns auf das Ende hin zubewegen. So gäbe es irgendwann nur noch Hochton Musik (Klaus Nomi), da alles andere schon abgenudelt sei und nichts neues mehr gäbe. Aber Klaus Nomi ist schon lange her und es geht munter mit neuen Stücken weiter.
Wenn man die Masse an Künstlern sieht, die sich im Musikmarkt tummeln, und davon kennen wir alle nur einen Bruchteil, ist das doch erstaunlich, oder?
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07.11.2017 00:00 |
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kaktus unregistriert
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RE: Ist die Anzahl der Musikstücke begrenzt? |
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Das war schon mal Thema in einem anderen thread, ich weiß bloß nicht mehr, in welchem...
Ich persönlich denke, daß die Anzahl neuer Musikstücke relativ unbegrenzt ist, wenn man nur mal daran denkt, was Peter Gabriel tiefstapelnd über sich selbst gesagt hat (sinngemäß):
Ich bin nur jemand, der Geräusche macht.
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07.11.2017 01:14 |
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ralle
Amarok
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 4.128
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Es gab mal vor nicht allzu langer Zeit einen anderen Thread, in dem darüber diskutiert wurde, ob alle mögliche Musik bereits komponiert wurde und es irgendwann nichts neues mehr gibt. Mir fällt leider der Titel des Threads nicht mehr ein.
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07.11.2017 08:04 |
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kaktus unregistriert
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Zitat: |
Original von ralle
Es gab mal vor nicht allzu langer Zeit einen anderen Thread, in dem darüber diskutiert wurde, ob alle mögliche Musik bereits komponiert wurde und es irgendwann nichts neues mehr gibt. Mir fällt leider der Titel des Threads nicht mehr ein. |
Ich glaube, ich habe den thread entdeckt.
Er heißt
"Vielleicht ein alter Hut..."
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07.11.2017 10:22 |
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Oldfield
endings are just beginnings
Dabei seit: 05.06.2007
Beiträge: 2.897
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Damit jetzt nicht jeder die Suche benutzen muss, bin ich mal so frei und nutze die hervorragenden Möglichkeiten der modernen Welt in Form einer Verlinkung:
Vielleicht ein alter Hut....
MfG Tim
__________________ Herr Präsident, wir kenn' nur eine Sprache und diese Sprache, die heißt Musik! (Falco in ''The Sound of Musik'')
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07.11.2017 11:42 |
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typewriter
Crises
Dabei seit: 29.08.2003
Beiträge: 1.112
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Zum Thema: Berücksichtige ich sämtliche Tonarten, Länge, Tempi, Phrasierungen, Arrangements, Soundauswahlen, Stimmungen, Tonhöhen erscheint mir bereits jetzt das musikalische Universum unendlich.
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07.11.2017 12:08 |
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Kniefall
Crises
Dabei seit: 15.02.2016
Beiträge: 1.018
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RE: Ist die Anzahl der Musikstücke begrenzt? |
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Was ist denn ein "neues Musikstück"?
MO greift "Telstar" auf. Ist nun RTO was Altes oder was Neues?
Wo fängt Altes an? Ab wievielen Noten hintereinander, oder Takten?
Weiss jemand, wovon die ominöse Schätzung des Endes neuer Musikstücke ausgeht?
Ich empfinde diese Diskussion als sinnlos. Falls ich mal ein Beispiel für Hirnwi**serei brauche, nehme ich das...
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07.11.2017 12:29 |
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matsbuti
Exposed
Dabei seit: 30.03.2015
Beiträge: 209
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Also zumindest was den Mainstream betrifft ist es momentan echt gruselig. Ständig die gleichen 4 Akkorde - empirisch gesehen wohl bei jedem zweiten Song - die Melodien ähneln sich, die gleiche Tempi, Verzicht auf instrumentale Intros, Soli, meistens sogar einer Bridge. Von den "Texten" möchte ich gar erst sprechen.
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07.11.2017 12:55 |
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ralle
Amarok
Dabei seit: 26.01.2005
Beiträge: 4.128
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Oft werden ja auch Teile älterer Stücke in neuen Songs wieder eingebaut bzw. werden alte Stücke gecovert. Diese klingen dann manchmal anders, aber letztlich sind es immer noch dieselben Lieder wie vorher.
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07.11.2017 13:46 |
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@Oldfield: Danke für die Verlinkung. Den Beitrag habe ich gestern nicht gefunden
@Kniefall: Manchmal braucht man auch hirn*** :-)
RTO ist für mich was neues, Telstar kenne ich nicht
Ab wie vielen Noten hintereinander oder Takten? Keine Ahnung, ich bin froh, wenn ich eine einzelne Note als C, D, E ... identifizieren kann. Ich habe vor jedem Musiker Hochachtung, der nach einem Notenblatt loslegen und spielen kann. Für mich ist das wie suaheli, dass kann ich nicht.
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07.11.2017 15:51 |
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