Deutsches Mike Oldfield Forum | Druckvorschau: Wie kam bzw. kommt Oldfield zu seinen Sängern und Sängerinnen

Geschrieben von Schwingengleiter am 18.01.2016 um 22:51:

Wie kam bzw. kommt Oldfield zu seinen Sängern und Sängerinnen

Im Laufe der Jahrzehnte hat Mike Oldfield doch einige Sänger und Sängerinnen gehabt. Da waren unter anderem Roger Chapman, Barry Palmer, Chris Thompson und viele viele Sängerinnen wie z.B. Bonnie Tyler.

Nicht jeden Sänger und Sängerinnen fand ich gut. Hätte z.B. niemals gedacht, dass Bonnie Tyler für Oldfield singt. Das hat's mich fast umgehauen als ich die ersten Töne aus dem Radio hörte (nicht vor Begeisterung) ;-)

Nun zu meiner Frage: Wie kam Mike Oldfield zu diesen Künstlern? Die bewerben sich ja bestimmt nicht. Die sind m.E. alle sehr unterschiedlich und auf Ihre Art nicht vergleichbar. Schade, dass es in der Vergangenheit nicht bei einer Zusammenarbeit mit Maggie Reilly, Roger Chapman und Jon Anderson blieb. Das waren einfach tolle Stimmen und gute Lieder.

Geschrieben von anorak am 19.01.2016 um 13:42:

Maggie hat er auf einem Musikfestival in Irland kennengelernt. Sie hat gesungen, er sei danach zu ihr gekommen, sah sie von unten an (das ist der Gag, Maggie ist schon nicht lang gewachsen), und fragte sie, ob sie für ihn singen wolle.

Geschrieben von XTW am 21.01.2016 um 17:36:

RE: Wie kam bzw. kommt Oldfield zu seinen Sängern und Sängerinnen

Zitat:

Original von Schwingengleiter
Nun zu meiner Frage: Wie kam Mike Oldfield zu diesen Künstlern? Die bewerben sich ja bestimmt nicht. Die sind m.E. alle sehr unterschiedlich und auf Ihre Art nicht vergleichbar. Schade, dass es in der Vergangenheit nicht bei einer Zusammenarbeit mit Maggie Reilly, Roger Chapman und Jon Anderson blieb. Das waren einfach tolle Stimmen und gute Lieder.

Bei Anita Hegerland war es schon eine Form von "Bewerbung". Sie hat Oldfield bei einem Konzert in Norwegen ein Tape zukommen lassen, aufgrunddessen er später mit ihr Kontakt aufgenommen hat.

Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von "Crises" kann ich mich vage an ein Interview mit BFBS erinnern, in dem Oldfield bezogen auf Maggie Reilly und Jon Anderson lapidar sagte, "they are just friends of mine", und die Frage nach Roger Chapman damit beantwortete, er sei ihm in einem Pub begegnet bzw. vorgestellt worden.

Max Bacon kam über Geoffrey Downes zu Mike Oldfield.

Geschrieben von manintherain am 21.01.2016 um 20:18:

Also, die Begegnungen mit seinen Sängerinnen und Sängern würde ich gerne ein wenig geraderücken:

Roger Chapman
Mike hat Roger bei den Aufnahmen zu Shadow On The Wall quasi durchs Studio gejagt und ihn 10 bis 12-mal Aufnahmen machen lassen. Da sagt Roger: "Menschenskind Mike, jetzt reicht's aber wirklich. Was war denn der Grund für diese Tortur?" Darauf Mike: "Kannst Du dich erinnern? 1971 hast Du Bassisten gesucht für Deine Band Family. Ich war einer von denen. Du hast mich nicht genommen!"

Maggie Reilly
Mike lernte Maggie 1980 durch deren Freund und späteren Ehemann, den Toningenieur Chrys Lindop, kennen.

Anita Hegerland
Offiziell haben sich Mike und Anita bei einem der Konzerte während der 1984er Tour im Oktober im Backstage-Bereich getroffen. Tatsächlich hat Anita eine Cousine namens Karen - eine sehr hübsche dunkelhaarige Norwegerin aus Oslo und "Freundin" von Mike, die ihn die meiste Zeit bei der Tour begleitet und ihm Anitas Aufnahme bei nächster Gelegenheit auf dem Walkman vorspielte.

Barry Palmer
Triumvirat-Sänger Barry Palmer wurde Mike durch deren gemeinsamen Manager Dirk Hohmeyer empfohlen. Dirk spielte Mike eines der Triumvirat-Alben vor, der wiederum von Barrys Gesang so beeindruckt war, dass er sich entschloss, ihn zu kontaktieren. Ursprünglich sollte Barry bereits auf der Crises-Tour singen. Aufgrund der Arbeit an einem Solo-Album sagte er seine Teilnahme jedoch ab. Mike versuchte es danach erneut, und Barry stimmte zu, dem Stück "Crime Of Passion" seine Stimme zu verleihen. Mike war mit der Darbietung hinlänglich zufrieden und erneuerte seine Offerte für das kommende Album.

Max Bacon
Barry Palmer stellte Mike ursprünglich seinen Freund John Payne (Asia) vor. John nahm den Gesang für "Magic Touch" auf, aber Mike entschied sich, seine Version nicht zu verwenden. Der Produzent des Lieds war Geoffrey Downes (Buggles/Asia), der daraufhin vorschlug, dass Max Bacon den Song singen sollte. Max Bacon war seinerzeit Sänger der Gruppe GTR mit Steve Hackett (Genesis) und Steve Howe (Yes/Asia), die Geoff Downes ebenfalls produzierte.

Darüber hinaus gab es weitere Gesangsaufnahmen mit Hazel O'Connor und Fish (Derek Dick), dem ehemaligen Sänger von Marillion, die aber nie verwendet wurden.

Geschrieben von Tina am 21.01.2016 um 21:49:

Die Kennenlerngeschichte mit Maggie habe ich ganz anders in Erinnerung...nicht, dass ich je Holger oder manintherain anzweifeln würde, aber: wieviele Geschichten gibt es denn eigentlich? großes Grinsen

Geschrieben von Little Joe am 21.01.2016 um 22:31:

Och, das halbe Dutzend dürfte kein Problem sein Augenzwinkern

Folgende Version kann ich noch beisteuern:

Maggie fuhr auf der Platinum Tour im Tourbus mit und hörte über Kopfhörer das neue Album ihrer damaligen Band "Cado Belle". Jemand schlug vor, das Tape über die Soundanlage des Busses laufen zu lassen. Mike hörte die Stimme und engagierte Maggie vom Fleck weg.

Geschrieben von anorak am 21.01.2016 um 22:51:

Maggie herself hat "meine" Story damals bei RadioFFM erzählt, als wir uns mit ihr getroffen haben. Uu habe ich sogar die MP3 noch davon, bin jetzt aber zu faul.

Geschrieben von Little Joe am 21.01.2016 um 23:14:

Is ja kein Problem, Erinnerungen sind ja oft trügerisch (die von Maggie) und vielleicht stimmt ja beides.

Also "meine" Version hat Maggie einem Rennbahn Express (Jugendzeitschrift aus Austria) Mitarbeiter ins Diktiergerät geflüstert. Müßte um 82/83 rum gewesen sein. Wenn ich die nächsten Tage mal Zeit habe, such ich das Heft.

Geschrieben von XTW am 21.01.2016 um 23:31:

In einem Artikel über Maggie Reilly in der "Bravo" von 1983 heißt es:
"Durch Mikes Freundin Sally, die Maggie schon von "Cado Belle"-Zeiten her kennt, kam sie zu Mikes Band. Das passierte vor ungefähr vier Jahren."

Zehn Quellen, elf verschiedene Versionen. großes Grinsen

Geschrieben von XTW am 21.01.2016 um 23:37:

Die "Bild am Sonntag" schrieb 1985 zu Anita Hegerland:
"Als Anita mit 13 Jahren das Image des Kinderstars ablegte, war´s schlagartig ruhig um sie. Doch jetzt ist sie wieder da. Gemeinsam mit Mike Oldfield singt sie auf der Single "Pictures In The Dark". Wie´s zu der ungewöhnlichen Begegnung kam, erzählt Anita gern: "Ich habe Mike einfach ein paar Tonbänder von mir geschickt, worauf er mich prompt ins Studio einlud." Der Erfolg: Die Platte schoß sofort hoch in die Charts. Nächster Plan der Sängerin: Eine eigene LP."

Das ist zumindest in etwa die Variante, die häufiger zu hören und lesen war.

Edit: Und noch eine andere Fassung von 1989 aus der "Bravo".

"Allerdings war es bei uns nicht Liebe auf den ersten Blick", erinnert sich Anita, die am 3.3.1961 in Sandefjord/Norwegen geboren wurde. "Ich lernte Mike 1984 bei einem seiner Konzerte in Deutschland kennen. Mein Promoter stellte uns vor, und wir gingen essen. Als Freunde. Erst ein Jahr später meldete sich Mike wieder und bot mir an, 'Pictures In The Dark' zu singen. Durch die Arbeit im Studio kamen wir uns näher. Aber erst im Herbst 1986 beschlossen wir, zusammenzubleiben."

Geschrieben von Tarantoga am 22.01.2016 um 21:55:

RE: Wie kam bzw. kommt Oldfield zu seinen Sängern und Sängerinnen

Zitat:

Original von Schwingengleiter
Hätte z.B. niemals gedacht, dass Bonnie Tyler für Oldfield singt. Das hat's mich fast umgehauen als ich die ersten Töne aus dem Radio hörte (nicht vor Begeisterung) ;-)

... aber so schlecht war BT auf Islands doch gar nicht.
Ich finde, ihre Stimme passt irgendwie ganz gut zu den Songs und sie hat ihre Sache nicht schlecht gemacht.

Geschrieben von Bex am 22.01.2016 um 22:04:

RE: Wie kam bzw. kommt Oldfield zu seinen Sängern und Sängerinnen

Zitat:

Original von Tarantoga
... aber so schlecht war BT auf Islands doch gar nicht.

Stimmt. So schlecht war sie nicht. Sie war noch viel schlimmer. Seit dem Tag der Veröffentlichung ist im Besonderen der Titeltrack wegen dieser Krächzstimme bei mir unten durch. Mit richtigem Gesang wäre der bestimmt gar nicht so schlecht.
Aber das ist meine Meinung, die muss nicht für andere genau so gelten.

Geschrieben von Schwingengleiter am 22.01.2016 um 22:15:

@ Bex Daumen hoch

Hätte er lieber When the nights on fire mit Anita genommen.

Geschrieben von XTW am 22.01.2016 um 23:19:

RE: Wie kam bzw. kommt Oldfield zu seinen Sängern und Sängerinnen

Zitat:

Original von Tarantoga

Zitat:

... aber so schlecht war BT auf Islands doch gar nicht.
Ich finde, ihre Stimme passt irgendwie ganz gut zu den Songs und sie hat ihre Sache nicht schlecht gemacht.

Im Kontext solcher Jim-Steinman-Bombast-Produktionen wie "Holding Out For A Hero" oder "Total Eclipse Of The Heart" passt Bonnie Tylers Stimme perfekt.

Für "Islands" war sie leider nicht die beste Wahl. Das könnte so ein toller Song sein, wenn er nach 30 Sekunden zu Ende wäre.

Geschrieben von chwi am 24.01.2016 um 19:49:

RE: Wie kam bzw. kommt Oldfield zu seinen Sängern und Sängerinnen

Zitat:

Original von XTW

Für "Islands" war sie leider nicht die beste Wahl. Das könnte so ein toller Song sein, wenn er nach 30 Sekunden zu Ende wäre.

Bei der Vinyl-Maxi musste ich nie so lange Geduld haben. Die Nadel ist schon nach 5 Sekunden bis zum Schluss durchgehüpft, trotz mehrfacher Austauschexemplare.

@Schwingengleiter
Verstehe ich nicht ganz den Wunsch mit Anita: die hatte ja When The Night's On Fire gesungen, oder meinst Du die Demo-Version?

Geschrieben von Schwingengleiter am 26.01.2016 um 20:41:

RE: Wie kam bzw. kommt Oldfield zu seinen Sängern und Sängerinnen

@chwi: Eben, er hatte Anita When the night's on fire singen lassen. Ich meine, hätte er lieber das auf die Platte und als Single-Auskopplung genommen, anstatt als B-Seite.

Geschrieben von XTW am 26.01.2016 um 20:59:

RE: Wie kam bzw. kommt Oldfield zu seinen Sängern und Sängerinnen

Zitat:

Original von Schwingengleiter
@chwi: Eben, er hatte Anita When the night's on fire singen lassen. Ich meine, hätte er lieber das auf die Platte und als Single-Auskopplung genommen, anstatt als B-Seite.

Ich finde diesen Song auch besser als "Islands", aber als Single wäre er zumindest in der veröffentlichten Form ganz sicher ein Flop geworden.

Geschrieben von Ortega am 16.08.2016 um 20:06:

Zitat:

Original von manintherain
Darüber hinaus gab es weitere Gesangsaufnahmen mit Hazel O'Connor und Fish (Derek Dick), dem ehemaligen Sänger von Marillion, die aber nie verwendet wurden.

Gibt's die Version mit Fish irgendwo? Pfeifen

Geschrieben von Little Joe am 16.08.2016 um 21:47:

Ja!
Fish sang für das "Earth Moving" Album den Song "Far Country" ein.
Er hat auch angeblich ein Tape davon.
Es liegt irgendwo beim ihm zu Hause in einer Schublade. Und dort bleibt es auch (so Fish in einem Interview).

Aber evtl. sind die Multitracks der Aufnahmesessions mit den diversen Gast Vocalisten ja noch in irgendeinem Studiokeller erhalten.

Mit irgendwas muß Mike die Bonus CD ja füttern. Live gibts ja nix.

Und auf die ganzen Bob Kraushaar und Holy Shit und was weiß ich Remixe kann ich gerne verzichten.

Geschrieben von XTW am 18.08.2016 um 10:02:

Zitat:

Original von Little Joe
Ja!
Fish sang für das "Earth Moving" Album den Song "Far Country" ein.
Er hat auch angeblich ein Tape davon.
Es liegt irgendwo beim ihm zu Hause in einer Schublade. Und dort bleibt es auch (so Fish in einem Interview).

Aber evtl. sind die Multitracks der Aufnahmesessions mit den diversen Gast Vocalisten ja noch in irgendeinem Studiokeller erhalten.

Mit irgendwas muß Mike die Bonus CD ja füttern. Live gibts ja nix.

Und auf die ganzen Bob Kraushaar und Holy Shit und was weiß ich Remixe kann ich gerne verzichten.

Dass alle Remixes der insgesamt drei Singles auf "Earth Moving" zu hören sein werden, denke ich zwar nicht, aber eigentlich gehören sie dazu, was nicht bedeutet, dass sie mir sonderlich gefallen.

Vielleicht schaffen es noch die Titel aus Nicky Campbells Radiosendung auf die CD.

Leider scheint uns Oldfield viele der alten Aufnahmen nicht zu gönnen. Demoversionen mit Roger Chapman, Ian Gillan, Fish oder Gareth Snook würden eine Deluxe-Ausgabe enorm aufwerten.