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Geschrieben von anorak am 11.06.2011 um 23:04:

großes Grinsen percussions in mikes musik

mittlerweile höre ich nun seit 30 jahren oldfields musik, ich kenne jeden gitarrenschnippsel aus den studioalben in- und auswendig. vor nicht allzu langer zeit habe ich begonnen, seine musik "auf einer anderen ebene" zu hören, und dazu gehören auch rhythmen, aber ganz speziell auch die instrumente. die meisten menschen verbinden das mit einer drum, die "alles" vorantreibt.

mein aha-erlebnis hatte ich mit ommadawn, und auch mit incantations, daß nicht die gitarre oder andere "beiläufige" instrumente tragen, sondern die percussions. ich finde das sehr interessant, vor allem, da es für mich einen hörbaren wechsel, bzw bruch gibt.

ich habe den eindruck, daß sich das nach crisis geändert hat.

ich rede von vertrackten dingen, die man erst nach mehrmaligem hören wahrnimmt. es scheint, als ob mike damals noch ein gewisses "hintergrundrauschen" als instrument gebraucht hat, aber heute keinen wert mehr darauf legt.

läßt sich schlecht beschreiben, ich versuche mir gerne mühe zu geben, das näher zu erläutern.

habt ihr einen ähnlichen eindruck?



Geschrieben von Platypus am 12.06.2011 um 01:13:

 

Guter Thread!

Ich empfinde es ebenso. Vertrackte Rhythmen, fast unmerkliche Melodien ganz weit im Hintergrund und andere "Goodies", die für Oldfields Frühphase typisch waren, sind im Laufe der Zeit mehr und mehr verschwunden.

Ich denke, dass es dafür mehrere Gründe gibt. Zum einen war Oldfield zu Beginn seiner Karriere bestimmt besessner von seiner Musik als er es später war. Das Overdubbing, also das übereinanderschichten von Tonspuren war Anfang der 70er noch etwas Spezielles und Oldfield hat es hier zur bis zur Spitze getrieben. Man denke nur an die drölftausend Gitarren im Thunderstrompart bei Hergest Ridge.

Als dann das handwerkliche Herumgeschnipsel durch digitale Produktionsmethoden extrem vereinfacht wurde, war wohl für Oldfield irgendwie die Herausforderung weg.

Außerdem: In einem Interview habe ich mal gelesen, dass Oldfield sagte, dass er in seinen frühen Werken durch Raffinesse beeindrucken wollte. Später hielt er es nicht mehr für so notwendig und wollte mehr "die Musik sprechen lassen". Also so eine Reduzierung auf das Wesentliche.

Ein weiterer Punkt ist bestimmt auch, dass Progrock einfach unhip wurde. Zu komplexe Musik war einfach nicht mehr gefragt. Stattdessen relativ einfach strukturierte Popsongs und um die alten Fans zu befriedigen, ein paar längere Instrumentalstücke.

Ich denke, dass mit zunehmenden Alter und Entspanntheit, Oldfields Fanatismus abgeklungen ist. Musikproduktion war eher so ein ambitioniertes Hobby geworden, was zum Beispiel darin gipfelte, dass aus dem Herumgespiele mit dem Fruity Loops-Sequenzer gleich ein Doppelalbum "Light and Shade" verbrochen wurde. Ob da irgendwo im Hintergrund ein mühevoll handgemachter 13/16-Takt herumdudelt oder ob per Mausklick mal kurz aus dem Presets was zusammengebastelt wird, war egal. Hauptsache es wurde mal wieder etwas neues ausprobiert.

Ich glaube, wenn Oldfield noch mal so richtig der Ehrgeiz packen würde, könnte er auch heute noch mit modernen Produktionsmethoden etwas was ausgefeiltes und vertracktes machen. Amarok sollte ja z.B. Virgin nicht nur nerven sondern auch zeigen, was sie da für ein Genie gehen lassen mussten, oder?

Vielleicht wird er irgendwann beschließen, ein definitiv letztes Album zu machen. Er wird sich dann ungeheuer viel Zeit nehmen, sehr gute Leute einbinden und etwas unglaublich Ausgefeiltes mit ganz viel Herzblut aufnehmen damit er nochmals allen beweist, was für ein unglaubliches Talent er besitzt.

Vielleicht ist das aber alles auch nur Quatsch.



Geschrieben von blinky am 12.06.2011 um 12:56:

 

Das wohl wichtigste Percussion-Instrument, das Mike auf seinen frühen Platten (insbesondere auf Ommadawn und Incantations) eingesetzt hatte, war die Bodhrán. Ein kreisrunde Handtrommel, die wohl irischen Ursprungs ist. Durch Einsatz dieses Instruments erreichte Mike einen ganz eigenen Klang, nicht nur indem er auf das Fell schlug sondern insbesondere indem er mit dem Schlägel gegen den nietenbesetzten Rahmen schlug. Das ist z.B. bei Ommadawn Part 1 während des schnellen Gitarrensolos (ca. ab 9.50) oder bei Incantations Part 4 während des Gitarrensolos (ca ab 8.10) zu hören.

Edit: Das ist auch irgendwo zu sehen, ich glaube auf dem "Making of Blue Peter Video".



Geschrieben von SaraApel am 15.05.2012 um 08:04:

 

Meinst du dieses Video: http://www.youtube.com/watch?v=Dl11D09I4OM



Geschrieben von blinky am 15.05.2012 um 15:34:

 

ja, genau Daumen hoch



Geschrieben von anorak am 15.05.2012 um 16:32:

 

Jep, die Bodhran ist ein tolles Instrument! Ticker Ticker Ticker...

Nettes Avatar, blinky fröhlich .


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