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Geschrieben von anorak am 14.06.2010 um 16:41:

 

ot: teile des fadens habe ich dorthin kopiert: Neue Editionen von Hergest Ridge und Ommadawn im April



Geschrieben von Opan am 15.06.2010 um 07:59:

  Alt oder Neu

Ich habe lange gewartet um einen Eindrücke zu äußeren. Ich habe seit Freitag ständig HR gehört und ständig zwischen dem Original auf Vinyl, dem Original auf CD und 2010 Fassung gewechselt. Teilweise einzelne Passagen in Wechsel zwischen den 3 Varianten gehört. Immer mit der Frage welche ist die bessere Fassung?
Vieles was hier im Forum geschrieben wurde trifft zu. Die HR. 2010 hat ihre Reize. Die Instrumente sind klarer zu hören und einige Instrumente wurden hervorgehoben. Der 5.1 Surround Mix ist über die modernen Anlagen einfach überwältigend, aber für mich ist das Original aus dem Jahr 1974 die beste Fassung und das auf Vinyl.
Meine Begründung ist einfach. Mike hat das Werk 1974 geschrieben und die Technik genutzt, die damals der modernste Stand war. Diese Technik hat das Werk HR mitgestimmt und es zu dem gemacht was es heute ist, mit alle Höhen, Tiefen und diesen einfachen Klang.
Mike hat das Werk durch die bessere Mischung bzw. Trennung der Tonspuren aufgewertet und der Zeit angepasst. Doch dadurch wurde HR nicht besser.
Für mich geht der Flair des gesamten Werk verloren.

Trotzdem stehe ich der neuen Version nicht abgeneigt gegenüber. Mike Oldfield sollte sich aber für die heutige Technik nicht seine „alten Werke“ nehmen und aufpolieren, sondern neue Sachen aufnehmen bzw. vielleicht neue Idee erarbeiten.



Geschrieben von Altfeld am 15.06.2010 um 17:46:

 

@Andreas: Respekt! Tolle Review, vor allem den Schlußsatz finde ich sehr gut!



Geschrieben von Bene am 15.06.2010 um 18:09:

 

Gestern habe ich mir mal die Demos vorgenommen... und heute nochmal die 5.1

Bin sprachlos, dass wir das nun bekommen haben



Geschrieben von udo am 28.06.2010 um 23:20:

  Zweigeteilter Eindruck

Nachdem nun auch mein auserkorener Lieferant aus der Hüfte gekommen ist ...

Nach Part 1 wollte ich sofort meine Boxed-Version zurückhaben. HR hat für mich etwas Elegisches, Schwelgendes - und das geht mir bei dem neuen Mix verloren.
Natürlich ist es interessant die einzelnen Instrumente klar und deutlich nachverfolgen zu können, aber der Gesamteindruck bleibt für mich auf der Strecke. Ich hab mich wie am Seziertisch gefühlt, an dem ich erstaunt Sachen entdecke, die ich so noch nicht kenne - aber ein Genuss ist es nicht. Auch wenn die Glocken für sich so natürlich viel besser klingen.

Aus gewisser Erfahrung hab ich natürlich weitergehört - nun und Part 2 hat mich fast wieder entschädigt. Hier wurde diese Instrumentenvereinzelung nicht so weit getrieben und hier wirkt die Klarheit Wunder. Vor allem die Dynamik des Gitarrenteils der zweiten Hälfte hat mich umgehauen.
Wie gesagt gefällt mir hier schon die Boxed-Version schon besser als das Original, da sie nicht so schwammig und dumpf ist. Der Stereo-Mix legt da noch einen drauf.

Nun stehe ich vor der schweren Entscheidung, mir Part 1 lange schönzuhören oder mir einen eigenen Mix aus zwei zeitlich verschiedenen Parts zusammenzustellen :o)

HR stand in meiner Rangliste schon immer vor TB - irgendwie war es klarer zuordnbar, verspielter und hat mich von Anfang an auf die Reise mitgenommen. Gegenüber der vielen Versionen von TB hatte HR immer etwas Beständiges, gleichbleibend Schönes. So waren auch meine Erwartungen viel höher als letztes Jahr.

Bin gespannt, wohin mich diese Reise noch bringt ...



Geschrieben von Dr. Lothar Jahn am 28.07.2010 um 21:37:

  RE: Zweigeteilter Eindruck

Also, es war interessant, den Vergleich zu machen. Insgesamt ist die Klangqualität ja wirklich deutlich besser, auch beim Wiederhören der restaurerten Version klingt der 74er Mix an einigen Stellen muffig und leicht angezerrt, ich fand damals auch die Boxed-Version vor allem wegen dem "Electric Thunderstorm" (wer hat eigentlich diese Bezeichnung für den Teil geprägt) besser, wenn mir auch die sehr präsenten Chöre etwas auf den Wecker gingen.

Da ist vieles in der 2010er Fassung strahlender geraten, obwohl ich die Kritik am fast klinischen Klang nachvollziehen kann. Der Anfang ist sehr schön vor allem wegen der Glockenklänge, die dann folgende Mandoline ist mir aber zu präsent. Richtig störend finde ich die hier schon mehrfach kritisierten reichlich queren (Speed?-) Gitarrenklänge über dem schönen Basspart am Ende des 1. Teils, der dadurch seine geheimnisvolle Magie verliert. Der Electric Thunderstorm donnert dann ja richtig los, das gefällt mir natürlich, da geht dem alten Rocker das Herz auf. Unverzeihlich allerdings ist der dilettantische Schnitt am Ende, den Übergang vom erst laut und heftig gespielten Thema in die zarte Variante war meine absolute Lieblingsstelle. Hier ist es ein Coitus interruptus pur, man kann doch nicht den Nachhall des Schlussakkords so grässlich beschneiden, brr, da braucht man eine halbe Minute um sich zu erholen und dann ist der schöne Teil vorbei und die schmalzigen Streicher kommen, die ich weit weniger mag.

Das Demo schließlich ist mir wirklich zu sehr Demo, statt dessen wäre die Orchesterfassung oder wenigstens die Boxed-Version am Platze gewesen. Alles in allem natürlich trotzdem eine lohnende Wiederbegegnung!



Geschrieben von Peter am 15.08.2010 um 20:00:

 

Ich bin nun zu dem neuen Vinyl von Hergest Ridge gekommen.
Das Wichtigste vorneweg: Im Gegensatz zu dem "Vinyl-Tubular-Bells-Desaster" kommt diese Pressung sehr ordentlich daher, wenngleich Universal es wieder nicht auf die Reihe gebracht hat, eine gefütterte Innenhülle anstatt des zwar sehr informativ bedruckten, aber dafür harten Innenkartons zu verwenden. Oder den Innenkarton eben zu füttern - das ging doch früher auch bei vielen Plattenfirmen.

Irgendwie gefällt mir in Groß das neue Covermotiv deutlich besser als das alte.

Was Hergest Ridge an sich anbelangt. Nun gut, ich war nie so sehr der Fan davon, aber ich muß sagen, dass ich die Vinylversion klanglich fast noch einen Tick besser finde als die CD-Version. Klingt in meinen Ohren irgendwie... druckvoller - auf diese Weise erwärme ich mich doch immer mehr für diesen Titel.

So, und in den nächsten Tagen kommt dann Ommadawn in der neuen Vinylpressung dran...



Geschrieben von typewriter am 30.09.2010 um 17:55:

  Preise gesunken!

Für alle die noch nicht gekauft haben. Bei Amazon liegen die Preise für "Hergest Ridge" und "Ommadawn" in der Neuaflage 2010 nun bei 6,97 Euro /Stück. Für mich hat sich die Geduld gelohnt....



Geschrieben von Peter am 30.09.2010 um 20:55:

 

Und bei Amazon u.k. ist's noch billiger... Da habe ich mir nochmal die Ommadawn in der Standardversion gegönnt, weil ich da eh schon massig bestellt habe....



Geschrieben von christian_k am 15.09.2013 um 02:08:

 

Nach langem Überlegen habe ich nun die 2010er Fassung gekauft.

Beim ersten Teil ab 12:10 min. ist mir unverständlich, wie man dieses
Mandolinen-Geklampfe so in den Vordergrund mixen kann.
Sorry, das geht gar nicht.
Der schöne Teil mit den Glöckchen erinnerte mich immer an Weihnachten
mit einem Schlitten durch den Schnee fahren und so weiter. Alles kaputt. Daumen runter

Beim 5.1 Mix genauso. Furchtbar. Daumen runter



Geschrieben von ralle am 22.11.2014 um 11:47:

 

Hab mir jetzt auch endlich die Deluxe von einem meiner Lieblings MO-Alben gekauft.

Eine Frage: Warum ist auf Disc 1 das Ende (Fade Out) bei Spanish Tune so "harsch"? Das Stück geht doch eigentlich noch weiter, oder irre ich mich da?



Geschrieben von Amarok am 22.11.2014 um 14:42:

 

Die Sache mit der Mandoline (ist es überhaupt eine?) zerstört aus meiner Sicht irgendwie den Fluss.
Ansonsten gefällt mir die Abmischung nämlich sehr gut, vor allem der mittlere Teil.



Geschrieben von Shadow on the Wall am 14.06.2021 um 18:22:

 

Ich hab's jetzt einfach mal hier rein gepackt. Sind zwar keine ersten Eindrücke, aber trotzdem...

Nach gut zehn Jahren Erholung habe ich heute wieder in die 2010er Remixe von Hergest Ridge reingehört. Was soll ich sagen? Eine einzige "Autsch'n" für die Ohren.

Wie man diese musikalische Landschaft so kahlschlagen und begradigen kann, ist mir schleierhaft.

Was mal eine Hommage an die "english countryside" war, sind jetzt nur noch ein paar vereinzelte Bäume mitten in einer Betonlandschaft. Klinisch sauber, aber halt auch nur noch genau das: im Korsett und ohne jede Urtümlichkeit.

Alleine die Schrammel-"Rhythmus"Gitarre am Ende von Part 1, das ausgedünnte Instrumentarium, oder dieser stümperhafte Schnitt nach dem "Thunderstorm" am Ende von Part 2... die Liste an Grausamkeiten ließe sich noch ziemlich erweitern. Hätte Mike mal besser jemand ran gelassen, der sich auskennt. Jemand vom Schlage eines Steven Wilson (ich liebe seine Jethro Tull Remixe!).

Ich bleibe lieber nach wie vor bei "meinem" Hergest Ridge" in der Originalfassung von 1974.



Geschrieben von markm am 21.06.2021 um 11:24:

 

Ich muss sagen, dass ich den neuen Mix sehr oft höre und ihn sehr liebe. EIne Art HR2 für mich. Sehr klar und befreit von zuviel bombast. Ich bin sehr dankbar dafür.
Für mich zeigt es einen sehr experimentellen Oldfield, der er damals auch tatsächlich war durch viele Zusammenarbeit mit anderen Avantgardekünstlern .
Hier mein altes Statement zu HR 2010 Release das ich auch heute noch 100% unterschreibe:

"Hergest Ridge war mir auch immer heilig. Trotzdem bin ich erfreut über diesen Remix.
HR war- und ist nie "fertig" komponiert...HR ist anders als Oldfields sonstige Werke. Warum?
Gerade im 1. Teil hat er immer die gleichen Melodien und Motive wiederholt, darüber improvisiert und unzählige Overdubs gemacht. Ein Mix, egal wie er ausfallen mag, ist immer nur eine bestimmte Sichtweise des 1. Teils. Hier wurde so viel übereinander geschichtet, daß man nur einen Bruchteil davon hören kann, alle Spuren zusammen würden in Richtung Overkill und Geräusch gehen. So haben wir nun eine komplett neue 3.Version, die die anderen nicht ersetzen kann (und will) sondern eine weitere Facette, die eine andere neue Welt aufmacht. Man kann nun eine der 70er Versionen und die 2010er Version hinterainander hören und es wird nicht langweilig.
Würde Oldfield das gleiche mit Incantations anstellen, wäre ich sauer. Incantations ist wie es ist. Da gibt es keine verschiedenen Sichtweisen und 1000de von improvisierten übereinander gelegten Spuren."



Geschrieben von Kniefall am 07.01.2023 um 22:07:

 

Zitat:
Original von Shadow on the Wall
Ich hab's jetzt einfach mal hier rein gepackt. Sind zwar keine ersten Eindrücke, aber trotzdem...

Nach gut zehn Jahren Erholung habe ich heute wieder in die 2010er Remixe von Hergest Ridge reingehört. Was soll ich sagen? Eine einzige "Autsch'n" für die Ohren.

Wie man diese musikalische Landschaft so kahlschlagen und begradigen kann, ist mir schleierhaft.

Was mal eine Hommage an die "english countryside" war, sind jetzt nur noch ein paar vereinzelte Bäume mitten in einer Betonlandschaft. Klinisch sauber, aber halt auch nur noch genau das: im Korsett und ohne jede Urtümlichkeit.

Ich bleibe lieber nach wie vor bei "meinem" Hergest Ridge" in der Originalfassung von 1974.


This.

warum hat er bloß die anrührende Gitarre von 5:50-6:50, diese kleine Klimax, einfach zertrampelt verwirrt



Geschrieben von Shadow on the Wall am 07.01.2023 um 23:33:

 

Zitat:
Original von Kniefall


This.

warum hat er bloß die anrührende Gitarre von 5:50-6:50, diese kleine Klimax, einfach zertrampelt verwirrt


Ich hab mir das grade eben mal im direkten Vergleich gegeben.

Urwald ---> paar Bäumchen auf einem Bahnhofsvorplatz


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