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Geschrieben von Ricarda am 09.05.2009 um 21:47:

  Merkwürdiger Gesang in Part 2

Eigentlich hab ich das Incantations-Album sehr gern, bis auf die eine Stelle, die ich am Ende von Part 2 immer vorspule. Ich weiß nicht, wem es noch so geht, aber diese Wiederholungsschleife fand ich anfangs noch ok, inzwischen geht mir der Teil allerdings sehr auf die Nerven. Erstmal weil Sally Oldfield (???) etwas zu nasal singt und außerdem das Wort "water" etwas übertrieben britisch ausspricht so à la "May I have a glass of war-tar?"

Die Version auf "Exposed" gefällt mir da besser, da ist der Teil ja auch etwas gekürzt und etwas nach oben transponiert. Wahrscheinlich kann sie in höheren Lagen etwas besser singen.



Geschrieben von anorak am 09.05.2009 um 21:57:

 

diese passage nennt sich hiawatha, und der text ist imho indianischen ursprungs, oder der eines bekannten schriftstellers.

vor einigen monden habe ich es mir zur angewohnheit gemacht, incantations nur komplett zu hören, wobei mich dieser part nicht mehr wirklich stört. den gesang betrachte ich als instrument, und als spannungsbogen. man bekommt irgendwann eine dicke haut Augenzwinkern .



Geschrieben von Ricarda am 09.05.2009 um 22:14:

 

Dass es ein altes Gedicht ist, hab schon mal gelesen. Genau wie die "Ode To Cynthia" am Schluss von Inca Part 4. Und wie gesagt, auf "Exposed" kann man sich Part 2 besser anhören, da stimmt einfach alles. Mike hätte es auf dem Studioalbum schon so machen müssen.

Falls ihr mal genug Zeit investieren könnt, dann könnt ihr euch ja mal den kompletten Hiawatha reinziehen:

http://etext.lib.virginia.edu/toc/modeng/public/LonHiaw.html

Das andere Gedicht kann ich gerade nicht finden, da es anscheinend unterschiedliche Titel hat. Die einen Quellen sagen "Hymn To Diana", andere sagen "Ode To Cynthia". verwirrt



Geschrieben von Pran am 09.05.2009 um 23:10:

 

Bei mir hat sich ""Hymn To Diana" manifestiert, da zum einen "Diana" gesungen wird und es auch so in den Credits auf dem Album steht. Part 2 fand ich früher auch zu lange, doch als ich mich dann auf die Geschichte eingelassen habe (mein Englisch war in den ersten Jahren des Hörens noch nicht ausgereift), kommt es mir nun ganr nicht mehr zu lange vor. Nur der Fade-Out stört mich....



Geschrieben von Oldfield am 10.05.2009 um 20:41:

 

ich finde eben genau diesen teil einen der besten auf incantations! da stört es mich auch nicht, dass es quasi immer das selbe ist, ich finde die melodie herrlich, der gesang passt super, die kurze gitarre dazwischen, wirklich schön. da träume ich immer von fernen welten Augenzwinkern

das fade-out stört mich allerdings auch ein wenig. es gibt nur sehr wenige lieder, wo ich ein fade-out wirklich für angebracht und gelungen halte, allgemein bin ich der meinung, der künstler hatte keine idee mehr für einen vernünftigen schluß. ein lied/stück zu beenden ist nämlich garnicht so einfach!

MfG Tim



Geschrieben von Pran am 10.05.2009 um 22:22:

 

Ich bin ja ein alter "Fade-Out-Hasser", vor allem, wenn er so schnell ist, als wäre der Typ am Regler um sein Leben gerannt. Bei INCANTATIONS Pt 2 mag ich den Fade-Out zwar auch nicht, doch künstlerisch betrachtet soll es wohl sowas wie ein Never-Ending darstellen, ähnlich wie bei OMMADAWN Pt 1.



Geschrieben von Mythos am 12.05.2009 um 12:53:

 

Ich, als großer Fan von Incantations, tue mich gänzlich schwer dem 2. Part etwas abzugewinnen. Er gehört dazu, das steht außer Frage, doch ist er, was die Tiefe und Komplexität angeht, weit hinter den anderen anzuordnen. Natürlich ist das nur meine bescheidene Meinung, aber ich habe in der Vergangenheit immer gerne darüber hinweg gehört, als Part 2 kam. Dafür gefallen mir Part 1, 3 und 4 umso besser.



Geschrieben von Ortega am 11.08.2016 um 19:42:

 

Sorry, sorry, sorry, Freunde. Hiawatha ist doch mal dermaßen perfekt. Was bitte gibt es daran auszusetzen? respekt

Wenn es nach mir ginge, dann würde der Part keine 9 Minuten dauern, sondern würde das gesamte Gedicht von Longfellow beinhalten und somit 17 Stunden laufen!

Ich liebe diesen Teil und höre in seit über 30 Jahren immer und immer wieder!

The Song of Hiawatha von Longfellow habe ich mir in den 80ern mal für 3,95 in GB gekauft und finde es recht schön.
Immer wenn ich mal darin stöbere "lese" ich die Worte natürlich im Rhythmus von Incantaions 2.



Geschrieben von kaktus am 21.07.2017 um 16:31:

 

Zitat:
Original von anorak
diese passage nennt sich hiawatha, und der text ist imho indianischen ursprungs, oder der eines bekannten schriftstellers.

vor einigen monden habe ich es mir zur angewohnheit gemacht, incantations nur komplett zu hören, wobei mich dieser part nicht mehr wirklich stört. den gesang betrachte ich als instrument, und als spannungsbogen. man bekommt irgendwann eine dicke haut Augenzwinkern .


Woher wißt ihr eigentlich, daß der Text/Gesang bei Incantations 2 von The Song of Hiawatha stammt?
Nur weil es so bei wiki steht oder ist dies auch noch irgendwo anders "urkundlich" erwähnt?
Wer weiß mehr?

Und: Wie kam es dann zur entsprechenden Namensgebung für's Magazin (Hiawatha II)?



Geschrieben von XTW am 21.07.2017 um 16:43:

 

Zitat:
Original von kaktus
Woher wißt ihr eigentlich, daß der Text/Gesang bei Incantations 2 von The Song of Hiawatha stammt?
Nur weil es so bei wiki steht oder ist dies auch noch irgendwo anders "urkundlich" erwähnt?
Wer weiß mehr?

Das lässt sich u. a. einfach im Buch nachlesen - oder hier.


Zitat:
Original von kaktus
Und: Wie kam es dann zur entsprechenden Namensgebung für's Magazin (Hiawatha II)?

Es gab ab 1983 bereits ein Fanmagazin namens "Hiawatha". Der Herausgeber suchte einfach einen originellen und neugierig machenden Namen und griff eben auf den Titel des Buches zurück.

Nachdem das Magazin eingestellt wurde, übernahmen mehrere Personen, die ohnehin schon teilweise gelegentlich Beiträge verfasst hatten, den Titel für das inoffizielle Nachfolgemagazin. Wenn es "Tubular Bells II" gibt, kann es auch "Hiawatha II" geben. Augenzwinkern



Geschrieben von kaktus am 21.07.2017 um 18:44:

 

In welchem Buch? "Changeling"?
Meine Frage war vielleicht etwas ungenau formuliert.
Ich wollte eigentlich wissen, wie es zur Übernahme von Hiawatha-Text in Incantations kam, ob sich Mike oder jemand aus seinem Umfeld dazu vielleicht mal irgendwie geäußert hat.
Man kommt ja nicht einfach mal so auf eine jahrhundertealte Indianer-Saga...

Vielleicht sollte sogesehen Incantations 2 sogar das Kernstück vom Incantations-Album (Beschwörungen) sein(?).



Geschrieben von Alrik Fassbauer am 22.07.2017 um 13:45:

 

Im Booklet zur Deluxe-Version von Incantations steht da eigentlich genug drin (wenn auch nicht speziell zu Hiawatha) : Mr. Oldfield suchte eigentlich nach allem möglichen Zeugs, das Beschwörungsformelähnlich sein sollte (meine Formulierung). Hiawatha paßt da ganz gut (man beachte die Art und Weise, wie es gesungen wird !). Hiawatha hat natürlich auch seinen eigenen Hintergrund, es paßt aber ganz gut zum "tribal" - Thema das Albums, das mir auch etwas esoterisch-druidisch angehaucht vorkommt.

Die Briten sind dem ganzen ja um *einiges* näher als wir, da sie zum Beiuspiel die ganzen Steinkreise jahrtausendelang haben stehen lassen, ganz im Gegensatz zu uns Festlandseuropäern, von denen von Archäologenseite geschätzten 500000 Dolmen nur noch so ca. 5000 erhalten geblieben sind, folglich also wesentlich weniger Respekt vor diesen uralten Sachen herrschte. Hier fiel alles wortwörtlich dem Pflug zum Opfer. (Quelle : "Großsteingräber, Grabenwerke, Langhügel", aus der Reihe "Archäologie in Deutschland, WBG, 2017)

Passend dazu auch die Hymne an Diana, die zwar laut Wikipedia ziemlich "neuzeitlich" ist, aber einen wunderschönen, archaischen Klang hat.



Geschrieben von The Balcony am 12.04.2021 um 01:20:

 

Grüße in die Vergangenheit:
ja, das ist auch mein Lieblingsteil in Incantations, von dem ich nicht genug kriegen kann, störend finde ich die Minuten davor, in denen der Chorgesang aus Teil 1 aufgegriffen wird großes Grinsen



Geschrieben von Tarantoga am 12.04.2021 um 08:30:

 

Eins der schönsten Alben aus der guten alten Zeit, in der es noch echte Konzeptalben gab und nicht nur Streaming-Fastfood, das in kleinsten - eben noch gedankenlos - konsumierbare Häppchen dargeboten wird.

Den zweiten Teil mochte ich auch immer schon sehr gerne. Damals fand ich den Synthesizer-Part am Anfang sehr schön. Mittlerweile gefällt mir auch der Hiawatha-Teil sehr gut.

Der Text macht ja tatsächlich am Ende ziemlich traurig, wenn man das Schicksal der amerikanischen Ureinwohner vor Augen hat.
Ob Mike sich damals viel dabei gedacht hat, weiß ich nicht. Als politischer Aktivist ist er ja eigentlich nie groß aufgefallen. (Ausnahme: Das Rauchverbot in Pubs, weshalb er ja damals schon auswandern wollte ... Koppkratzen )

Was ich erst seit eben weiß (weil hier ... nachgelesen:

- Hiawatha wurde nicht nur von Antonin Dvorak in der "Sinfonie aus der neuen Welt" verarbeitet, sondern auch im Song "Wig-Wam Bam" von Sweet!

Außerdem entstand die Disney-Figur, die in deutschen Comics "Klein Adlerauge" hieß (daran kann ich mich noch aus meiner Kindheit erinnern) auf der Grundlage eines Disney-Films namens "Little Hiawatha".

Ich weiß nicht, ob es mittlerweile auch dafür einen Fachbegriff gibt. Aber die (arrogante?) Verwendung von spirituellen, geschichtlichen oder gar religiösen Elementen aus einer unterdrückten Kultur für westlich-kommerzielle Zwecke würde heute wahrscheinlich nicht mehr einfach so kommentarlos akzeptiert.



Geschrieben von Kniefall am 12.04.2021 um 12:41:

 

Zitat:
Original von Tarantoga
Ich weiß nicht, ob es mittlerweile auch dafür einen Fachbegriff gibt. Aber die (arrogante?) Verwendung von spirituellen, geschichtlichen oder gar religiösen Elementen aus einer unterdrückten Kultur für westlich-kommerzielle Zwecke würde heute wahrscheinlich nicht mehr einfach so kommentarlos akzeptiert.

Damit könnte man jetzt ein richtig schönes FASS aufmachen. Augen rollen



Geschrieben von Schwingengleiter am 12.04.2021 um 21:09:

 

Incantations habe ich für mich wieder entdeckt, wobei mir nicht alles gefällt. Part 1 hat ist betörend. Allerdings tat ich mich damals ('83) schwer, in Incantations abzutauchen. Heute ist das kein Frage, hören, Augen zu und weg. Part 2 startet auch schön und lässt sich bis etwa zur Mitte hören. Dann beginnen die Trommeln und der Gesang setzt ein. Das finde ich sehr anstrengend und geht mit tatsächlich auf den Sender. Dieser Gesang von Maddy Prior kann ich nicht ab..
Über den dritten Part brauchen wir nicht so reden, nach dem Intro brauchen wir nicht zu reden. Der ist reine Magie,unglaublich. Part 4 startet wunderbar, allerdings endet das wieder mit dem Gesang von Maddy Prior. Wobei ich diesmal sagen muss, dass es mich nicht so stört. Da ist das m.E. irgendwie stimmiger.
Incantations ist ein Album, dass sich erst nach mehrmaligem Hören erschließt. Es braucht Zeit, aber wenn man diese hat, kann man das Album wirklich genießen, bis auf ... großes Grinsen

Die Live Version von Incantations auf der Exposed höre ich mir tatsächlich so gut wie nie an. Mit dieser konnte ich noch nie was anfangen. Hingegen sind TB und Guilty ein wahres Higlight darazf. Aber das ist jetzt kurz OffTopic.



Geschrieben von Alrik Fassbauer am 26.04.2021 um 19:02:

 

Ich habe die Live-Version immer sehr gemocht, da ich schon früh ein Faible für "Rockmusik mit Orchester" entdeckt hatte, als Teenager.
Leider habe ich es versäumt, mir die CD zu kaufen, weshalb ich diese Version schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört habe ... ( Ich muß mal wieder meine Audiokassette ausgraben ... ) Die DVD habe ich jedoch.


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