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--- Was ist (ein) Pitch Shifter? (https://www.oldfield-forum.de/thread.php?threadid=5174)


Geschrieben von kaktus am 18.09.2017 um 01:42:

  Was ist (ein) Pitch Shifter?

In einigen älteren threads habe ich von sogenannten Pitch Shifter gelesen und nichts so rechtes damit anzufangen gewusst.
Ich habe lediglich verstanden, daß es irgendetwas mit der Veränderung der Tonhöhe zu tun haben muß. So steht es auch bei wiki (...werde da aber auch nicht weiter daraus schlau).

Was aber ist nun genau (ein) Pitch Shifter? verwirrt
Ist es nur ein elektronisch erzeugter Effekt oder ein Effektgerät oder eine Software oder...?
Würde mich mal interessieren. Vielleicht können das die Musiker unter uns am besten erklären.
Und bitte für Nicht-Musiker erklären. Danke!

Klangbeispiele wären (ggf. auch von Mike) sehr willkommen!



Geschrieben von Trajan64 am 18.09.2017 um 10:33:

 

Den Pitch Shifter habe ich früher sehr oft benutzt. Als Effektgerät für meine Gitarre. Mann nennt es auch Harmonizer. Man kann damit die Tonhöhen einstellen. Allein klingen die nicht sooo besonders aber mit dem Originalton zusammen kann man schöne sachen machen. Ich bevorzugte immer die Quinte und Septime zusätzlich zu meinem Originalton. Es klingt wie "Pseudo"- zweistimmig. Richtig zweistimmig spielen ist komplizierter und das kann so ein Gerät nicht. Die einfacheren Geräte sind sogenannte Oktaver die den Ton um eine Oktave erhöhen oder niedriger machen können. Bassisten benutzten das früher oft. Als klangbeispiel kenne ich jetzt nur das Tolle Gitarrensolo von Mike Oldfield, Punkadiddle-Live at Essen. Am Ende spielt er ein Gitarrensolo zusammen nur mit einem Synhteziser. Da war ich selbst dabei in der Grugahalle in Essen.



Geschrieben von Dr. Lothar Jahn am 18.09.2017 um 10:50:

 

Super erklärt. Gibt es heute natürlich als Software, ist in viele Aufnahmeprogramme (z.B. dem Music Maker von magix) integriert. Er findet übrigens oft auch Anwendung bei Gesangsaufnahmen, dort sind heute auch Feinkorrekturen möglich, z.B. wenn der Sänger ein wenig unter dem Ton lag. Man greift sich dann das Wavefile für den Ton heraus und hebt es um die entsprechenden Schritte an.



Geschrieben von markm am 18.09.2017 um 11:15:

 

ein klick auf google und da isses:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tonhöhenänderung



Geschrieben von christian_k am 18.09.2017 um 14:11:

 

Bei 02:42 min. kannst Du hören, wie ein Pitch-Shifter klingt (in Verbindung
mit einem Feedbacker):

https://www.youtube.com/watch?v=Lntu6hQ3o8I



Geschrieben von Trajan64 am 18.09.2017 um 14:31:

 

Excellenter Sound Christian.......... Gefällt mir



Geschrieben von Tarantoga am 18.09.2017 um 16:31:

 

Zitat:
Original von christian_k
Bei 02:42 min. kannst Du hören, wie ein Pitch-Shifter klingt (in Verbindung
mit einem Feedbacker):

https://www.youtube.com/watch?v=Lntu6hQ3o8I


... wunderschön! Hätte Herr O. auch nicht besser hinbekommen Daumen hoch


Es gibt einfach Melodien, die zielen exakt auf's Herz und treffen einen auch genau dort. Das hier ist auch so eine. Keine Ahnung wie, aber es funktioniert Liebe



Geschrieben von blinky am 18.09.2017 um 17:24:

 

Zitat:
Original von Trajan64
Es klingt wie "Pseudo"- zweistimmig. Richtig zweistimmig spielen ist komplizierter und das kann so ein Gerät nicht.


Das ist heute nicht mehr ganz richtig. Es gibt auch sog. intelligente Pitch Shifter bzw. Harmoniser, bei denen Du die Tonart und das gewünschet Intervall für die zweite Stimme einstellen kannst.

https://www.youtube.com/watch?v=f_2EmtUzRu8

Als besonders krasses Soundbeispiel fällt mir noch das Solo von 'Owner of a Lonely Heart' von 'Yes' ein. Hier von Trevor Rabin (?) persönlich gezeigt:

https://www.youtube.com/watch?v=KMFP-aN8rPs



Geschrieben von Little Joe am 18.09.2017 um 18:29:

 

Zitat:
Original von blinky
Hier von Howe persönlich gezeigt...
https://www.youtube.com/watch?v=KMFP-aN8rPs


Das ist nicht Howe, sondern Trevor Rabin.
Aber egal, der eine ist Yes Gitarrero, der ander ist Yes Gitarrero.

Sorry fürs Klugsch.... Augen rollen



Geschrieben von blinky am 18.09.2017 um 18:31:

 

Hihi, ist mir auch gerade aufgefallen. Siehe mein Edit.



Geschrieben von kaktus am 18.09.2017 um 20:57:

 

Zitat:
Original von christian_k
Bei 02:42 min. kannst Du hören, wie ein Pitch-Shifter klingt (in Verbindung
mit einem Feedbacker):

https://www.youtube.com/watch?v=Lntu6hQ3o8I

Danke, Christian, für dein eigenes Klangbeispiel!
Ich als Nicht-Musiker mußte es mir erst mehrere Male anhören, bis ich's heraushörte.

Doch was ist nun wiederum ein Feedbacker?

p.s.: Deine Musik wäre auch was als Live-Musik bei einem Fantreffen. Nur meine persönliche Meinung...



Geschrieben von christian_k am 19.09.2017 um 09:02:

 

Zitat:
Original von kaktus

Doch was ist nun wiederum ein Feedbacker?



Wenn der Ton länger steht, kommt die höhere Oktave bzw. die Obertöne durch und klingt dann aus.
So in etwa.



Geschrieben von Oldfield am 19.09.2017 um 09:39:

 

Zitat:
Original von christian_k
Zitat:
Original von kaktus

Doch was ist nun wiederum ein Feedbacker?



Wenn der Ton länger steht, kommt die höhere Oktave bzw. die Obertöne durch und klingt dann aus.
So in etwa.


Ich machs mal etwas umgangssprachlicher:
Das quietschen am Ende eines langen Tones (feedback = Rückkopplung),



MfG Tim



Geschrieben von Tarantoga am 19.09.2017 um 10:03:

 

Ursprünglich war so ein Feedback ein eher unerwünschter Effekt der auf Deutsch auch als "Rückkopplung" bezeichnet wird.

Er tritt auf, wenn das Ausgangssignal eines Gerätes wieder zum Eingang (z. B. zu einem Mikrofon) gelangt. Das Signal wird dadurch immer weiter verstärkt, überlagert sich selbst und zum Schluss entsteht der "quietschende Ton", den Oldfield erwähnt.

Kannst du ganz leicht selbst erzeugen, wenn du ein an einen Verstärker angeschlossenes Mikro in die Nähe des Lautsprechers bringst. Mit Gitarren funktioniert das auch wunderbar, was dann meist dazu führt, dass irgendwer zum Gerät rennt und die Rückkopplung unterbindet.

Mittlerweile wird dieser Effekt aber auch ganz bewusst und gewollt zur Forumung von Klängen eingesetzt. Vor allem beim E-Gitarrenspiel sind Feedbacks ein gern genutztes Effektmittel.



Geschrieben von Oldfield am 19.09.2017 um 10:07:

 

Noch eine Ergänzung zu Tarantoga bzw. zum Thema "früher unerwünscht":
Kam früher vor allem auch daher, dass die Röhrenverstärker voll aufgedreht wurden, um eine entsprechende Verzerrung zu bekommen. Dadurch wiederrum kriegt man aber schneller eine Rückkopplung Augenzwinkern



MfG Tim



Geschrieben von blinky am 19.09.2017 um 16:38:

 

Zitat:
Original von Oldfield
Kam früher vor allem auch daher, dass die Röhrenverstärker voll aufgedreht wurden, um eine entsprechende Verzerrung zu bekommen. Dadurch wiederrum kriegt man aber schneller eine Rückkopplung Augenzwinkern


Je lauter, desto besser. Durch die Schallwellen vom Lautsprecher werden die Saiten wieder zum Schwingen angeregt. Der gezielte Einsatz von Rückkoppelungen ist schön zu hören bei 'First Excursion'.



Geschrieben von anorak am 19.09.2017 um 17:01:

 

Geklaut von Wikipedia...https://de.m.wikipedia.org/wiki/Marshall_Amplification

Zitat:
Die Aufgabe eines Gitarrenverstärkers ist es zunächst, nur den natürlichen Klang des Instrumentes zu verstärken. Der Klang der Gitarre wird bei einer linear wirkenden Verstärkung als rein („clean“) wahrgenommen. Da es für elektrische Gitarren und Tonabnehmer unterschiedlichste Bauarten und Varianten gibt, haben diese auch elektrisch unterschiedliche Charakteristika. Viele Verstärker haben und hatten hierfür separate Eingänge mit unterschiedlichen Empfindlichkeiten (Hi für Gitarren mit geringer Ausgangsspannung und Lo für Gitarren mit höherer Ausgangsleistung).[4]

Ist die Ausgangsleistung der Gitarre nun höher, als dies bei der elektrischen Dimensionierung des Verstärkers vorgesehen war, oder wird der „falsche“ Eingang verwendet, beginnt der Verstärker zu übersteuern. Hierbei entstehenden nicht-lineare Verzerrungen, welche den natürlichen Klang mit dem Grad der Übersteuerung in zunehmender Stärke verändern. Näheres hierzu unter Nichtlineare Verzerrung. Einige Musiker, die auch zum Publikum aus Jim Marshalls Ladengeschäft gehörten, empfanden diesen „aggressiveren“ Klang als vorteilhaft für ihre Musik.[1]

Obwohl dieser Effekt prinzipiell bei geeigneter Eingangsleistung mit jedem Verstärker erreicht werden kann, war es Marshall, der sich bereits Anfang der 1960er Jahre zuerst systematisch mit der gezielten Erzeugung dieses Effektes und der Gestaltung von Verzerrung in seinen Produkten auseinandersetzte. Hierbei wurde besonderer Wert auf die Erforschung der Entstehung und der Charakteristika von Verzerrungen an den unterschiedlichen Punkten in der Signalkette gelegt. Die Übersteuerung der Vorstufe wird als Distortion bezeichnet, die Übersteuerung der Endstufe wird als Overdrive benannt. Beides zusammen ergibt den klanglichen Gesamteindruck der Verzerrung.


Gerade diese Verzerrungen machen Rockmusik so interessant, Marshall hat's erfunden.



Geschrieben von Tarantoga am 20.09.2017 um 11:33:

 

... wobei die Verzerrungen eigentlich nichts mit den Rückkopplungen zu tun haben.

Ein Sound kann auch extrem verzerrt sein, ohne eine einzige Rückkopplung zu erzeugen. Aber das wird jetzt wahrscheinlich zu technisch ... smile



Geschrieben von markm am 20.09.2017 um 23:18:

 

Zitat:
Original von Tarantoga
... wobei die Verzerrungen eigentlich nichts mit den Rückkopplungen zu tun haben.

Ein Sound kann auch extrem verzerrt sein, ohne eine einzige Rückkopplung zu erzeugen. Aber das wird jetzt wahrscheinlich zu technisch ... smile



Ja genau: und Rückkopplungen sind auch nicht wirklich verzerrt lol2

...wobei man jetzt einen neuen Thread aufmachen könnte:
"Wisst ihr was Feedback bedeutet?" Pils



Geschrieben von Sunjammer am 20.09.2017 um 23:25:

 

Zitat:
Original von markm
Zitat:
Original von Tarantoga
... wobei die Verzerrungen eigentlich nichts mit den Rückkopplungen zu tun haben.

Ein Sound kann auch extrem verzerrt sein, ohne eine einzige Rückkopplung zu erzeugen. Aber das wird jetzt wahrscheinlich zu technisch ... smile



Ja genau: und Rückkopplungen sind auch nicht wirklich verzerrt lol2

...wobei man jetzt einen neuen Thread aufmachen könnte:
"Wisst ihr was Feedback bedeutet?" Pils


Schreib das nicht zu laut (wuahahaha). Ich kenne Leute, die machen das weizen


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