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Geschrieben von Reveller am 20.10.2005 um 00:10:

  Kritik Light + Shade

Mike Oldfield - Light + Shade

Schluss. Aus. Vorbei. Irgendwann geht auch das treueste Fanherz in die Brüche. Zugegeben, die Messlatte der Erwartungen war nach den deprimierenden Veröffentlichungs-Banalitäten der vergangenen Jahre ohnehin schon deutlich in Bodennähe gerückt, doch Light and Shade ist nun der traurige Tiefpunkt einer geradezu erschreckenden künstlerischen Bankrotterklärung. Seien wir ehrlich: Seit dem genialischen Amarok hat kein Album auch nur noch annähernd das Potenzial ausgereizt, dass Mike Oldfield in seinen besten Jahren auszeichnete.

Und nun dieses armselige Light + Shade. Wer, bitte, soll sich diesen Betablocker anhören? Mag ja sein, dass Oldfield hier alle Register seiner mit dem neuesten Chips-Firlefanz ausgestatteten Heimorgel zieht, letzlich erweist sich das in Oldfields Händen doch wieder nur als Gähn-Technik.

Wo sich einst imposante Gitarrenwände auftürmten und fiebrige Percussion, Chöre, flächige Keyboards und vor allem immer auch fein ausgedachte Melodien ineinander zu einem grandiosen Mosaik verwoben, reicht es bei Mike Oldfield heute nur noch für vollkommen ereignislosen Latte-Macchiato-Pop (Light) und von der Zeit längst überholten seelenlosen Euro-Techno-Trash (Shade). Man muss sich abwenden in Grausen.

Nein, das ist nicht mehr der Mike Oldfield, auf dessen angekündigte neuen Platte ich mich mal mehr gefreut habe als ein kleines Kind auf seinen Geburtstagstisch voller Geschenke. Aber da hießen die Platten auch noch Incantations, Platinum, Crises oder Five Miles out. Mikes aktuelle Episode in der Reihe „Platten die die Welt nicht braucht“ ist Fachmagazinen nicht einmal mehr einen Verriss wert.

Mike, ich melde mich ab. Ich bin nicht mehr dein Fan. Zu oft hatte ich auf Besserung gehofft, doch, ach, es führt zu nichts. Es wird ja alles immer schlimmer.

O :cry



Geschrieben von Frank am 20.10.2005 um 15:05:

 

Stimme Dir in allen Punkten voll zu - hätte der gute Mike nach Amarok aufgehört, dann könnte er auf ein Werk blicken, das seines gleichen sucht (von Islands und Earthmoving mal abgesehen - aber das wären noch zwei Ausrutscher).
Da er aber ab einem gewissen Punkt vollkommen die Kontrolle über seine Arbeit (oder sich?) verloren hat, ohne sich entschließen zu können mit diesen grottigen Veröffentlichungen aufzuhören, versinken seine zahlreichen Geniestreiche für die Musikwelt in der Anzahl seiner völlig bedeutungslosen Alben....das ist ein Jammer!
Für mich sind Platten wie Incantations, Ommadawn,Amarok aber auch die meisten 80'er Sachen nach wie vor einzigartig in der Rockgeschichte, ich habe ihm als Musiker viel zu verdanken - aber ebenso einzigartig ist der künstlerische Untergang dieses Mannes!
Alles was Mike Oldfield an unerhörtem, atemberaubendem einst geschaffen hat (aktuelle Trends und Methoden dabei immer in Frage gestellt...) reißt er mit dem Arsch wieder um!
Und jetzt erscheint auch noch eine DVD, die Ihn auf dem Höhepunkt seines Schaffens in drei Kameraperspektiven auf die Finger guckt - ob sich Richard Branson persönlich für diese Veröffntlichung stark gemacht hat?



Geschrieben von Bene am 20.10.2005 um 16:34:

 

muss eigentlich für jede Kritik ein neuer Thread begonnen werden?!?!?




Geschrieben von Sunjammer am 20.10.2005 um 16:47:

 

Genau, es reicht langsam....dafür sind schon genug Themen vorhanden



Geschrieben von Reveller am 20.10.2005 um 20:44:

 

Zitat:
Original von benediktmarkota
muss eigentlich für jede Kritik ein neuer Thread begonnen werden?!?!?




Sorry, bin erst gestern der Oldfield-Tratsch und Neugkeitenbörse beigetreten. Ich muss mich hier erst mal ein bisschen umgucken und zurechtfinden. Aber meinen tiefen Frust über diesen armselige Lächerlichkeit von neuem Album musste ich spontan mal loswerden.
Natürlich bin ich noch Oldfield-Fan und ich konnte Mike sogar schon mal vor ein paar Jahren für eine halbe Stunde interviewen. Und die neue DVD Exposed entschädigt fast schon wieder für alles - die beste LIVE DVD der Welt, keine Frage.



Geschrieben von Bene am 20.10.2005 um 20:50:

 

na dann mal willkommen an board ! :-)

einfach immer mal in den verschiedenen Rubriken nach dem gewünschten Thread suchen (oft gibt es ja schon alte zu denen ein neuer Beitrag passt).

viel Spaß im Forum




Geschrieben von Reveller am 20.10.2005 um 21:06:

 

Zitat:
Original von Frank
Stimme Dir in allen Punkten voll zu - hätte der gute Mike nach Amarok aufgehört, dann könnte er auf ein Werk blicken, das seines gleichen sucht (von Islands und Earthmoving mal abgesehen - aber das wären noch zwei Ausrutscher).
Da er aber ab einem gewissen Punkt vollkommen die Kontrolle über seine Arbeit (oder sich?) verloren hat, ohne sich entschließen zu können mit diesen grottigen Veröffentlichungen aufzuhören, versinken seine zahlreichen Geniestreiche für die Musikwelt in der Anzahl seiner völlig bedeutungslosen Alben....das ist ein Jammer!
Für mich sind Platten wie Incantations, Ommadawn,Amarok aber auch die meisten 80'er Sachen nach wie vor einzigartig in der Rockgeschichte, ich habe ihm als Musiker viel zu verdanken - aber ebenso einzigartig ist der künstlerische Untergang dieses Mannes!
Alles was Mike Oldfield an unerhörtem, atemberaubendem einst geschaffen hat (aktuelle Trends und Methoden dabei immer in Frage gestellt...) reißt er mit dem Arsch wieder um!
Und jetzt erscheint auch noch eine DVD, die Ihn auf dem Höhepunkt seines Schaffens in drei Kameraperspektiven auf die Finger guckt - ob sich Richard Branson persönlich für diese Veröffntlichung stark gemacht hat?


Du hast recht. Earthmoving war ja auch schon ganz übel, ist mir glatt entgangen.. Aber Islands? Die CD heißt bei mir nur The Wind Chimes. Das lange Instrumental war und ist ja immer noch ganz was Feines. Die Singles, na ja, sagen wir mal so: Bernhard Brink mit englischen Texten.

Seine besten kurzen Pop-Songs hat Oldfield in der Crises und Discovery-Phase geschrieben. Doch richtig phänomenal war er ja immer mit seinem LP-Seiten füllenden Opus Magnus. Ich will endlich den alten Oldfield wiederhaben. Mit Fairlight-Sounds, geilen Gitarren, Vibraphones, Bongo-Getrommel, Kinderchören, Frauenchören, Dudelsäcken, Kesselpauken und HOOKLINES. Mensch, Mike, das kannst Du doch nicht alles verlernt haben??!



Geschrieben von Gelöscht am 21.10.2005 um 11:12:

 

Kann diesen Thread mal bitte jemand verschieben? In den Board-News hat der ja nun wirklich nix verloren.



Geschrieben von anorak am 21.10.2005 um 12:51:

 

huch, ist mir gar nicht aufgefallen :roll. dein wunsch ist mir befehl....



Geschrieben von sentinel101 am 24.10.2005 um 21:13:

 

Da der Verriss-Thread jetzt dicht ist, hier meine Antwort an Vogelmann:

Hallo Ingo,

keine Ahnung, wo du die Lob-Hudeleien bzgl. L&S gelesen hast. Die positiven Reaktionen, die ich bisher gelesen habe, gehen eher in Richtung "kein Meisterwerk, aber besser als die letzten"; eine Meinung, der ich mich übrigens anschliessen kann.

L&S lief bei mir nicht in heavy-rotation, was bei guten Oldfield-Alben normalerweise der Fall ist. Ich finde, Mike hat seit TSODE nichts mehr Bahnbrechendes gemacht. Entweder es waren a) technische Spielereien (L&S, Guitars, Tres- Lunas-Game) oder b) Opportunitäten (Voyager, Millenium Bell) oder c) Kopien früherer Werke (TB 2003).

Ich habe das Interview im Hiawatha-Magazin gelesen und da kam er mir fast schon etwas verzweifelt vor. Er hat wohl wirklich versucht, was Grosses zu machen und hat's aufgegeben. In einem anderen Interview sagte er, dass er nicht weiss, ob er je wieder komplexe Stücke komponieren wird.

L&S sehe ich daher als weiteren Beweis, dass ihm (hoffentlich nur vorübergehend) bestimmte Fähigkeiten abhanden gekommen sind. Ich kann nur hoffen, dass er diese Fähigkeiten wieder aktivieren kann, was meiner Meinung nach nur mit der Zusammenarbeit mit anderen Menschen (Musikern, Produzenten, ...) gelingen kann. Aber er sagt selber von sich, dass er mit anderen nicht kann und darum müssen wir wohl oder übel seine musikalische Sicht der Welt akzeptieren. Das er dabei was Techno/Trance angeht, ein Jahrzehnt zurückhängt, ist schmerzlich aber nur logisch.

Gruss,

Michael



Geschrieben von GoldenSilence am 24.10.2005 um 21:14:

 

Dann auch nochmal meine Einschätzung für Ingo aus dem alten Thread:

Hallo Ingo!

Ich arbeite privat auch seit geraumer Zeit mit diversen Software-Studios (u.a. auch mit dem FL-Studio) und kenne mich mit dieser Materie zumindest ein wenig aus. Habe demnächst mein zweites Album fertig smile !

Qualitätssiegel ist ein schöner Begriff:
nun, ich denke, dass viele "Hobby-Musiker" die Backgrounds auf dem PC so ähnlich hinkriegen würden, wie sie MO auf der L&S-CD hinterlassen hat, wenn sie sich nur lange genug damit beschäftigen und auseinandersetzen! Aber ich finde seine Melodien, Gitarreneinsätze (wenn auch auf L&S etwas reduzierter) und Emotionen im Stück einfach genial und immer noch einzigartig! Das ist eine subjektive Meinung, aber irgendwie ist das genau die Wellenlänge, die Musik für mich zum Hören ausmacht!

Natürlich ist ein Werk wie Ommadawn unverwechselbarer als L&S*, weil es komplett aus dem eigenen Equipment entstanden ist und auf keinem "Halb-fertigen Sound-Material" aus dem PC beruht...aber es ist eine verdammte Fummelarbeit mit diesen Software-Varianten!Und bis man das alles so zusammengesetzt und gemixt hat, dass es zu den eigenen Vorstellungen passt vergeht viel Zeit! Ich finde es persönlich oft leichter ein paar nette Melodien auf dem Keyboard zu producen, als Synths in diesen Software-Studios zu mischen!Kann aber auch an meinem "Nicht-Talent" liegen großes Grinsen !

*Ich weiß, MO-Werke sind nicht zu vergleichen :p ...aber ich möchte nur damit diesen Faktor hervorheben!

Ist halt eine ganz persönliche Einschätzung von mir!


Liebe Grüße,
B.




Geschrieben von Ingo Vogelmann am 25.10.2005 um 01:10:

 

sentinel, ich schliesse mich dem weitestgehend, aber wirklich so weit wie möglich an.

golden silence, das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun. entweder kann ich musik machen oder nicht, egal womit.

gib mir egal welche art von klangerzeuger, und es wird was vernünftiges bei rauskommen (oh, der vogelmann ist mal wieder arrogant und profilneurotisch). aber de facto ist das so. das beisst die maus ... und so weiter.

(nacheditiert, weil ich mich grammatikalisch verschroben habe. so wie jetzt auch, aber bewusst.)



Geschrieben von anorak am 25.10.2005 um 02:21:

 

Zitat:
Original von sentinel101
Ich finde, Mike hat seit TSODE nichts mehr Bahnbrechendes gemacht.

ohne nun provozieren zu wollen, schließe ich hiermit tsode für mich als bahnbrechendes und innovatives album aus. im direkten vergleich zu l&s schneidet tsode sogar schlechter ab, weil es keine ecken und kanten hat. um genauer zu werden, bis auf "only time will tell" empfinde ich tsode als eine der damaligen cretuzeit *g* angepasste aber emotional langweilige produktion.




Geschrieben von Ingo Vogelmann am 25.10.2005 um 05:16:

 

was fuer eine cretu-zeit? und wer hat eigentlich das geruecht gestreut, cretu habe je mit oldfield zusammengearbeitet? das gab es nie.

nebenbei: tsode finde ich streckenweise richtig geil. da ist viel gutes drin. uebrigens auch voellig weit weg vom enigma sound.



Geschrieben von Trajan64 am 25.10.2005 um 08:53:

 

.....the time has come auf "islands".da hat cretu mit oldfield zusammengearbeitet,glaube ich zumindest....


gruss,trajan64



Geschrieben von Mondspur am 25.10.2005 um 09:33:

 

-



Geschrieben von Tina am 25.10.2005 um 09:45:

 

Na schau einer an, daß Cretu bei TSODE mitgemacht hat, wußte ich bis eben auch nicht.
Ich persönlich finde das Album übrigens GUT. Ist für mich die MO-Advent-CD. Ich weiß noch genau, daß das erste Hören im Plattenladen mir damals die Tränen in die Augen getrieben hat...bin sonst nicht so, aber die Kombi aus Schwangerschaft und dieser wunderbaren Melodie hat mich echt gefällt. Insgesamt natürlich mächtig elektrolastig, aber in der passenden Stimmung immer noch gerne genommen!



Geschrieben von Gelöscht am 25.10.2005 um 09:47:

 

Zitat:
Original von Mondspur
Hi,
mit Cretu hat er meines Wissens nach nur bei TSODE zusammengearbeitet!
Daniel

Die einzige Zusammenarbeit gab es 1987, als Michael Cretu bei dem Song "The Time Has Come" als Co-Produzent fungierte.



Geschrieben von Tina am 25.10.2005 um 09:49:

 

...äh, Cretu bei TSODE? Habe gerade das Cover in der Hand, kein Cretu weit und breit...



Geschrieben von Tina am 25.10.2005 um 09:50:

 

Danke. Dachte schon, ich könnte einfach die Schrift nicht richtig entziffern.


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